Freitag, 29. März 2013

Oh weh, oh weh, Zahnen tut weh! Oder, wie ich solidarisch mitleide...

Nachdem das Rehlein seine ersten beide Zähne ganz leise und unauffällig an die Oberfläche brachte, machen sich nun andere der weißen Spitzen auf den Weg. Ich weiß gar nicht, ob es einer oder mehr sind, denn ehrlich gesagt, zu sehen ist nix. Könnte daran liegen, dass es schier unmöglich ist, einem Baby so im Mund herumzufummeln, wie man es möchte. Das Baby möchte das nämlich nicht! Egal, es müssen Zähne sein, da bin ich mir sicher! Habe ich doch in mühseliger Detektivsarbeit alle Indizien und Beweise gesammelt. Zunächet einmal eine Art von Quengeligkeit, die ihres Gleichen sucht. Wie einer Frau an ihren besonderen Tagen, kann man dem Rehlein nichts recht machen. Legt man es hin - blöd! Nehm ich es auf den Arm und setze mich hin - noch blöder! Latsche ich rum mit ihr auf dem Arm - ok. Aber bloß nicht stehenbleiben! Nächster Punkt ist der Inhalt der Windeln. ich gehe jetzt nicht weiter darauf ein. Alle Mamas wissen, was ich meine, wenn ich sage, es sieht anders aus und riecht auch so wie es aussieht.
Als ich meine Tochter gestern morgen aus dem Bett nahm, sah sie aus, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen. Eine Wagne knatsch rot und heiß. Nach dem Fiebermessen war dann alles klar. 38,5...noch kein Grund zur Panik. Und nein, wir haben noch keins dieser tollen, neumodischen Fieberthermometer, die man lediglich ans Ohr halten muss. Habe ich aber natürlich direkt bestellt, als mir klar wurde, wie dämlich es sein muss, das Kind in der Nacht zu wecken, Windel ab usw. An dieser Stelle ein Dank an Amazon Prime. Morgen haben wir das Ding :-)
Der Tag nahm dann so seinen Lauf und gegen Abend waren es schon 39,2....! Ich bin ja umgeben von Familienmitgliedern und Freundinnen, die alle auf Homöopathie schwören und ich selber greife schon seit Jahren lieber zum Globuli als zur Pille. Daher gab es für dasRehlein erst einmal Camomilla und gaaaanz viel Liebe. Kurz noch schnell den Status in meiner Muttigruppe bei Facebook aktualisiert, damit auch wirklcih alle bescheid wissen. Grandios, wie meine Mädels eben sind, riefen auch gleich zwei von ihnen an, um sich auf den neusten Stand der Zahnung zu bringen und um, ich denke, dass war der eigentliche Grund ihres Anrufes, mich zu beruhigen. Danke, Ich liebe euch! Ich wollte cool bleiben und stecke das Rehlein in sein Bett. Was sollte es schon bringen, sie neben mich zu legen und die ganze Zeit anzustarren. Davon sinkt das Fieber nun auch nicht. Also rüber zum Fernsehen und Topmodel gucken. Schnell musste ich feststellen, dass ich noch nicht einmal dieser leichten TV Kost folgen konnte. So nervös, war ich das letzte mal kurz vor der Geburt. Und da ging es mir besser, denn ich hatte das Kind ja nah bei mir. Wachmachen wollte ich sie auch nicht und so schlich ins rüber um die Lage zu checken. Sie wimmerte leise vor sich hin und als ich die Hand auf ihr Köpfchen legte, kam es mir vor, als könne man ein Spiegelei darauf braten. Mein Herz zersprang! Was war ich doch für eine schlechte Mutter, sie hier einfach sich selbst zu überlassen. Der Rehleinpapa,  dessen Urlaub soeben begonnen hatte, versuchte mich zu beruhigen. Nett gemeint, brachte dennoch gar nichts. Ich wartete also auf ihr Erwachen und tiegerte leise im Zimmer hin und her. Es dauerte nicht lange, bis sie sich meldete und mein bereits zersprungenes Herz bröckelte von meiner Brust. Sie quasselte wildes Zeug, also nicht das übliche Babygequassel, und war völlig von der Rolle. Jetzt oder nie! Thermometer rein, 39,5, Zäpfchen rein und rüber in unser Bett. Noch nie habe ich meinen Mann so schnell und folgsam erlebt. In sachlicher, leicht überspannter Weise, schickte ich ihn diverse Dinge holen oder vorbereiten und er machte alles, ohne nachzufragen. Jetzt sah ich auch bei ihm die Sorge im Gesicht. Für ale, die jetzt denken : "Hallo, das ist nur Fieber!" Ich weiß es! Doch die Gefühle einer Mama, wenn das Kind eben das erste mal Fieber hat, sind nicht zu erklären. Man hat quasi selber fiebrige Unruhe. Nun lagen wir Kopf an Kof im Bett und schauten uns in die Augen. Sie quasselte immer noch wild vor sich hin und wimmerte, während sie in meinen Haaren fummelte. Bald wirkte das Zäpfchen und sie schlef vor Erschöpfung ein. Die darauffolgende Stunden erinnerte mich vom Schlafpensum stark an die ersten Nächte mit ihr und genauso intensiv war es dann auch. Endloses Kopfstreicheln und viele angefangene Fläschchen später kam der Morgen und jetzt liegt sie hier einigermaßen zufrieden auf ihrer Decke. Selber noch ganz erschöpftf, verschiebe ich die Dusche auf später und bin mir sicher, in der nächste Nacht bin ich zwar weniger nervös, aber ich werde genauso mitleiden!


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