Mittwoch, 22. Mai 2013

Wo ein Wille ist...

Ich bekenne mich schon seit einiger Zeit zur "Teilzeit - Spießigkeit". Das heißt, ich verbringe meine Freizeit mit Tätigkeiten, die für andere Menschen den typischen Spießer ausmachen. Nicht ausschließlich, aber eben doch hin und wieder ganz gerne. So halte ich mich zum Beispiel, bei schönem Wetter, jede freie Minute in unserem Garten auf, um etwas ein - oder umzupflanzen, zu beschneiden, zu düngen oder auch rauszureißen. Letzteres mit viel Bedacht, denn noch lieber schaue ich einfach zu, wie die Natur sich ihren Weg bahnt und immer wieder neue Pflanzen zu uns trägt. Aber natürlich ist dies auch ein schönes Stück Arbeit und nicht immer habe ich Lust den Rasen zu mähen, wo ich dies doch erst vor einer Woche getan habe. Recht angenehm kann da der ein oder andere Regentag sein. Wenn es so kalt und "usselig" wie in den letzten Tagen ist, habe ich selbstverständlich andere Dinge zu tun, als mich dem Urwald hinterm Haus zu witmen. Und wirklich, als ob es kein Morgen geben würde, sammelt das Grün all seine Kraft und explodiert quasi im tristen April / Mai Wetter. So fing mein Schnittlauch, welches im letzten Winter mehr als erfrohrens schien, an sich auf die Blüte vorzubereiten. Noch nie hatte ich blühendes Schnittlauch!
Was mich aber noch mehr wundert, ist der Überlebenswille des Efeus. Kennt man ja, das resistente Kletterkraut. Im letzten Herbst habe ich die Wand der Nachbarn komplett davon befreit. Es hatte sich schon unter das Dach vom Anbau geschoben und so viel Natur wollte dann doch niemand im eigenen Wohnzimmer. Jetzt fiel mir die Tage dieser kleine Trieb auf, der von mir völlig unbemerkt wieder zu neuem Leben erwacht ist, ohne Kontakt zur Erde zu haben. Seit Monaten vom Erdboden getrennt, versucht es die Pflnaze doch noch den Weg zum Sonnenlicht zu finden.
Und die Erdbeeren, die hin und wieder den "Hundespezialdünger" erhielten, suchen sich nun ihren ganz eigenen Weg und bevorzugen anscheinden die Steine vor dem Beet.
Unserem Garten ist es also erst einmal egal, dass vom Sonnenschein weit und breit nix zu sehen ist. Und schließlich muss es ja weitergehen. Wo ein Wille ist, ist eben auch ein Weg! Kann es kaum erwarten, dem rehlein eine Matschecke einzurichten und mit ihm gemeinsam Blumen und Gemüse zu säen.

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