Sonntag, 28. Juli 2013

Kinderkram


Dass sich unsere Wohnung durch ein Kind wandelt, war uns natürlich klar. Doch bis auf die Tonnen von Spielzeug, die ich 3x täglich aufräume und der Kinderwagen, der den eh schon kleinen Flur zum Quetschpfard macht, haben wir gar nicht sooo viel verändert. Oder doch? Ich möchte in Bildern festhalten, wie das Rehlein durch seine Gegenwart die Räume mitgestaltet. Werden wir in zwei Jahren eine Villa Kunterbunt haben? Sind die von mir so heißgeliebten Dekogegenstände in Zukunft nur noch für den Keller bestimmt, weil sie von Kinderhänden nonstop begrabscht oder zerstört werden? Ich denke, Kinder machen dein Zuhause erst richtig komplett, auch wenn sie es wortwörtlich in Beschlag nehmen. Die Zukunft wird zeigen, was noch alles sinnvolles (und weniger sinnvolles) bei uns einzieht...

 Ikeakroko, damit der Babypo auch da bleibt, wo er bleiben soll. Utensilien praktisch im Badenetz.

Dieses Ordnungssystem braucht dringend ein Update!
Hier noch recht überschaubar, hat sie immerhin einen eigenen Becher.

Der gute Stokke!

Selten benutzt. Sicher sinnvoll, wenn`s ans Laufen geht.

Samstag, 20. Juli 2013

Ausquartiert

Heute bin ich etwas aufgeregt. So, als wenn man in den Urlaub fährt. Ich bin heute abend auf der Party einer Freundin eingeladen. Das ist natürlich nicht der Grund der Aufregung! Heute schläft das Rehlein das erste Mal nicht in seinem Bett. Keine Sorge, es muss nicht ins Krankenhaus, wird auch sonst nicht gegen unseren Willen von uns getrennt. Das Rehlein schläft heute bei meinen Eltern. Der für mich persönlich zweitsicherste Ort der Welt für mein Kind. Meine Mutter hab ich, was meine Kindheit angeht, mehr als geeignet in Erinnerung. Sie ist sehr geduldig, gefühlvoll und als Mutter von drei Kindern, sowie Erzieherin mit sehr viel Erfahrung gesegnet. Das "Schlimmste" was passieren kann ist, dass sie das Rehlein nachts stundenlang rumträgt und wir hier zuhause etwas brauchen um es ihm wieder abzugewöhnen Und doch blutet mein Herz jetzt schon. Alle Mamas und Papas, die dies hinter sich haben, schmunzeln wohl in sich hinein und finden dies vielleicht ein wenig lächerlich, da sie die nächste kinderfreie Nacht kaum erwarten können. Mir egal. Ich finde es eben komisch von meinem Baby nachts getrennt zu sein. Habe ich doch Wochen gebraucht, um nach der Umquartierung vom Rehlein ins Kinderzimmer ruhig schlafen zu können. Ruhig schlafen werde ich wohl auch diese Nacht nicht so wirklich und ich fresse einen Besen, wenn es meine Mutter tut! Die behauptet natürlich völlig gelassen zu sein. Wahrscheinlich schläft das Kind durch.
Jetzt muss ich nur noch mein Gesicht in eine partytaugliche Erscheinung und das Paketchen zu meinem Eltern bringen. Blöd nur, dass ich mit dem Auto zur Party fahre und daher noch nicht einmal meine Vermissensgefühle mit Alkohol betäuben kann. Oder ist dies alles von meinem Unterbewusstsein geplant, um im Falle der Fälle direkt startklar zu sein?
Ich wünsche allen Eltern, ob heute kinderfrei oder nicht, einen schööönen Samstagabend!

Mittwoch, 17. Juli 2013

11 Monate Rehlein

Heute war ein langer Tag. Du hast so viel entdeckt, dich so viel bewegt und am Ende so viel geweint. Jetzt schläfst du seit 30 min und mein Herz vermisst dich schon sooo viel! Heut bist du 11 Monate und einen Tag alt.
Wenn ich die letzten vier Wochen rückblickend betrachte, weiß ich nicht, wann du das letzte Mal so einen großen Sprung gemacht hast. Innerhalb von drei Tagen hast du gelernt dich alleine hinzusetzen und in einem Affenzahn durch die Bude zu robben. Du bist ein wenig kuscheliger geworden (jipiiiii!!!) und sooo zufrieden! Aber immernoch kein "Auf dem Schoß - Kind". Du zappelst dann rum, willst aufstehen, an Ohren und Haaren ziehen am liebsten an die entferntesten Dinge. Obwohl du dich wie ein Weltmeister vorwärts schiebst, hälst du immer noch gerne inne und verbringst die ruhigen Minuten auf dem Rücken liegend. Erwachsene, ganz gleich wer es ist, werden nur zu gerne von dir zum Hochziehen benutzt. Auch hier zeigst du dein Temperament, falls man mal keine Lust oder Zeit hat dir als Turnstange zu dienen. Möbelrücken scheint besonders schön zu sein. Der ewig quitschende Sound vom Stuhlbein auf den Holzdielen gehört bereits zum Alltag. Der Hund ist jetzt näher in dein Interessensfeld gerutscht. Man könnte sagen, du verfolgst das arme Ding. Ihm ist es nicht geheuer, wenn du fröhlich quitschend auf ihn zu robbst und so verschwindet er meistens in seinem Körbchen. Wir üben das natürlich und schmusen regelmäßig zusammen.
Du hast bereits absolute Lieblingsspeisen, wie Erdbeeren, Äpfel und Brot mit Ziegenfrischkäse. Du scheinst nie Hunger zu haben, bis zu dem Momant wo man dir etwas anbietet. Deine Hände schnappen dann schnell auf und zu und du wirst ganz aufgeregt. Wehe, ich bin dann nicht schnell genug.
Dein Schlafverhalten ist wirklich traumhaft. Mittags schläfst du 2 Stunden, nachst wirst du nur noch einmal wach.
Du scheinst überall zufrieden, doch am liebsten kramst du zuhause in deinen Spielzeugkisten oder im Bücherregal rum. Dein interesse an anderen Kindern ist deutlich gestiegen. Du fuchtelst vergnügt mit den Armen, beobachtest konzentriert und lachst glücklich vor dich hin, wenn sie an dir vorbei rennen oder sich mit dir beschäftigen.
Hören wir Musik, singst du leise mit und scheinst in deiner eigenen Welt. Ich habe jetzt täglich Ohrwürmer von den klassischen Kinderliedern und ertrage dies tapfer!
Mit deinen 82cm und 10 kg bist du ein großes Mädchen. Ich hoffe, es bleibt dir im Gegensatz zu mir erspart, mit 12 bereits Schuhgröße 42 zu haben. Der Rehleinpapa und ich finden immer mehr Gemeinsamkeiten mit uns. Du hast seine Füße und Wimpern und meine Hände und Nase. Du, mein kleines Rehlein beschäftigst dich stundenlang alleine, was mich zu einer ebenfalls sehr zufriedenen Mama macht.
Täglich entdeckst du mehr deiner Fähigkeiten und es ist erstaunlich, wie du mein Verhalten bereits schon jetzt durchschaust. Wir sind ein gutes Team und sollte ich doch mal anderer Meinung sein als du, findest du immer schnell Wege der Regulation für dich.
Schon jetzt bin ich so stolz auf mein Mädchen. Mit Spannung erwarte ich all deine noch verborgenen Wesenszüge und Eigenschaften. Ich wünsche dir, dass du deinen Koffer mit Fähigkeiten voll packen kannst, mit Dingen, die dich zu einem starken, selbständigen und ausgelichenen Kind machen.
In vier Wochen dann, bist du offiziell kein Baby mehr. Ein Kleinkind wird aus dir. Wie gut, dass ich dich in meinem Herzen trage und du so ewig mein Baby sein kannst. Mein Schatz, mein Wunder!

Sonntag, 7. Juli 2013

Heile, heile Gänschen

Nun gut, die Schnupfnase ist mal wieder bei uns eingezogen. In diesem Zuge habe ich meine Hausapotheke ausgemistet und auf den neusten Stand gebracht. Aufgefallen ist mir dabei, dass ich überwiegend Zeug für das Rehlein habe. Ich hatte mich ja schon komplett eingedeckt, bevor die erste Bazille überhaupt die Chance gehabt hätte. Und dabei setze ich größtenteils auf homöopathische Mittel. Lange habe ich recherchiert, wollte ich doch nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich an Arzneien in mein Kind stecken. Und die Erfahrung zeigt bis jetzt, dass man die klassischen "Wehwehchen" wirklich gut mit pflanzlichen Wirkstoffen behandeln kann.  Hier ein kleiner Einblick in unsere "Apotheke für Unterwegs".
Für fast alle Fälle

Die für uns wichtigsten Globoli:
Apis = Insektenstiche, Sonnenbrand
Aconitum = plötzlich auftretende/r Angst, Panik, Schmerz
Arnica = Schnittwunden, Prellung, Verstauchung
Arsenicum Album = Erschöpfung, Durchfall und Erbrechen
 Belladonna = unser klassisches Fiebermittel
Calendula = Zahnen, Wunden
Cantharis = Blasenentzündung
Kalium bicronicum = Schnupfenmittel

Diese Mittel haben sich bei mir und meinem Kind bewährt. das heißt nicht, dass man sie grundsätzlich bei diesen Beschwerden geben darf!

Kupfersalbe und Nasenbalsam für Kinder von Wala
Agropyron Globuli velati = gebe ich aktuell gegen Schnupfen
Viburcol Zäfchen = Unruhezustände oder Zahnen
Carum carvi Zäpfchen = Verdauungsschwierigkeiten
Kochsalzlösung = Schnupfen
Osanit = Zahnen (allerdings hilft bei uns eher ein gezieltes Mittel)
Rhinodoron Nasenspray
Paracetamol 125mg Zäpfchen = mittelstarke Schmerzen und Fieber


Also fast alles pflanzlich!
Ich bin froh, wenn ich nichts davon brauche und beruhigt, wenn es bei allen Ausflügen dabei ist. Doch für alle Wehwehchen gilt das wohl wirksamste Mittel: Trösten, Singen, Schmusen. Und das gebe ich gerne großzügig! Mehr als nötig und soviel wie möglich :-)

Samstag, 6. Juli 2013

Breiverweigerung

Heute beim Abendessen, hat das Rehlein einfach mal auf den Brei verzichtet. Oder besser gesagt, es drehte sich abrupt zur Seite und schüttelte anschließend energisch den Kopf. Ok, das war deutlich! Also gab es erst einmal Brot mit Ziegenkäse. Erstaunlicherweise kam ich mit dem Nachliefern gar nicht hinterher. Es wurde gesaugt und gekaut, als gäbe es ab morgen nix mehr zu essen. Ich konnte endlich mal in Ruhe meinen eigenen Teller leer essen. Alle Eltern wissen ja, dass man eher zum Schluss der gemeinsamen Mahlzeit dazu kommt sich selber mit Nahrung zu versorgen. Geht die kindliche Futterluke doch unaufhaltsam immer wieder auf und zu. Doch jetzt, so allein beschäftigt, konnten der Rehleinpapa und ich ein entspanntes Gespräch führen und gemeinsam über die Selbstständigkeit unserer Tochter staunen. Dabei stierte sie auf unsere Teller und stand hin und wieder vor lauter Aufregung in ihrem Hochstuhl auf. Musste schließlich alles genau inspiziert werden. Vielleicht gab es da noch mehr, bessere Sachen. Und wirklich!
Essensschlacht
Denn ich entschloss mich spontan ihr ein Ei anzubieten. Ich erinnerte ich mich an die allergische Reaktion des Kindes meiner Freundin auf Hühnerei. Allerdings war da schon der größte Teil im Rehleinmund verschwunden und siehe da, nicht die kleinste Idee einer Unverträglichkeit. Es kamen noch andere Speisen in den kleinen Kinderteller. Allerdings schön der Reihe nach! Denn kaum hatte ich was Neues reingelegt, wurde das bereits Angekaute sofort fallengelassen. Es scheint eine anstrengende Sache zu sein neue Nahrung auszuprobieren! Schon beim Hinlegen ins Bettchen war das Kind im Land der Träume. Mal sehen, ob die Breiverweigerung jetzt zum Programm gehört. Mir ist es recht, auch wenn ich die Küche danach einer Spezialreinigung unterziehen muss. Wie gut, dass mich dabei der Hund unterstützt, der sich mit absoluter Sicherheit über die neue Vielfalt seines Nachtischen freut.