Freitag, 20. Dezember 2013

noch 8 Monate

Manchmal habe ich das Gefühl, ich lebe nur noch für die Zukunft. Was steht nächste Woche an? Wann wird das Rehlein 1 1/2 Monate alt? Jetzt Weihnachten, dann Ostern. Bald kommt das Rehlein in die Kita und ich muss wieder voll arbeiten. Ein Glück, dass ein Kind dich immer wieder in die Gegenwart schmießt und dich quasi zwingt sich im Hier und Jetzt zu bewegen. Heute morgen um 6:30 Uhr dachte ich noch, ich würde über eine erneut schwierige Phase bloggen, die mich in den letzten drei Tagen viele Nerven gekostet hat. Jetzt spielt das Kind schon seit 1 Stunde friedlich auf dem Sofa mit seinen kleinen Puppen. So lerne ich erneut, nicht an irgendwelchen Erwartungen festzuhalten, sondern sich einfach auf den Tag einzulassen. Ich habe also Zeit, hier zu schreiben, meinen Kaffee zu schlürfen und das Rehlein zu beobachten. Jeden Tag kommt nun ein neues Wort, ein neuer Zusammenhang. Schöne Momente voller Staunen und Verwunderung werden uns geschenkt. So macht es zum Beispiel bei allem, was es tut, so lustige Geräusche. Es kommentiert alles. Mit "Oh"!, "Hihi" oder "Wups" (Schwups) bringt es mich dazu meine Tätigkeiten zu unterbrechen und ihm zu folgen. Ein gutes Team sind wir geworden, verstehen uns oft auch ohne Worte. So erwische ich mich täglich dabei, wie meine Gedanken um die Sorge kreisen, im Sommer so vieles nicht mehr mitzubekommen. Das Kind loszulassen. Ich bruhige mich dann damit, dass es noch 8 Monate sind, bis wir diesen Schritt gehen. Doch bitte! Was sind 8 Monate? Genau die Hälfte vom bisherigen Leben des Rehleins.16 Monate ist es jetzt alt und und bringt uns dazu, jeden Abend vor dem Schlafengehen, nicht mehr "Gute Nacht", sondern "Heute war doch besonders süß, süßer als sonst!" zu sagen.
Wir freuen uns so sehr auf Weihnachten! Es ist erst ein richtiges Weihnachtsfest, wenn Kindergetrappel im Haus zu hören ist. Morgen kaufen wir einen Tannenbaum und ich werde die alte "Christmas - best of hits" rauskramen, um ihn am Abend traditionell mit einem sentimentalen Gefühl im Bauch zu schmücken.
Und wenn dann der Jahreswechsel kommt, mit unaufgeregtem Abend, gemütlich in Jogginghose vor dem Fenster hängend, nehme ich mir für 2014 vor, die nächsten acht Monate zu den Längsten in meinem Leben zu machen.

Dienstag, 19. November 2013

Marte Meo - entschlüsselt die Botschaft eurer Kinder!

Heute möchte ich über etwas schreiben, dass meine Arbeit mit Kindern und Eltern, sowie meine eigene Entwicklung grundlegend verbessert hat. Meine Chefin, mittlerweile darf ich sie auch eine Freundin nennen, erzählte mir während der Arbeit von einer Methode, die mit einfachsten Mitteln Kinder in ihrer Entwicklung unterstützt. Sie habe dabei schon Erstaunliches erlebt und könne sich vorstellen, dass dies auch für mich etwas wäre. Sie sprach von der Marte Meo Methode. Da sie selber die Ausbildung zur Supervisiorin machen wollte, war sie auf der Suche nach Interessenten für die Marte Meo Therapeutenausbildung. Sie wollte mich also ausbilden. Das erschien mir als eine praktische Sache. Schließlich arbeitete ich täglich mit Kindern, Eltern und Kolleginnen und hatte sie als "Mentorin" ständig um mich. Sie beschrieb die wichtigsten Elemente und da mir alles so logisch erschien, wollte ich das Erlernte direkt ausprobieren. Ein 6 jähriger Junge, Diagnose: Emotionale Entwicklungsverzögerung, sollte mich zum Beginn einer wundervollen Reise führen. Der Junge fiel unter anderem damit auf, dass er kaum Augenkontakt hielt und bei der kleinesten Anforderung dicht machte. Ich setzte mich zu ihm an den Maltisch und wartete. Ich wartete darauf, dass er irgendeine Initiative zeigte. Als er sich ein Blatt zum Malen nahm, benannte ich seine Handlung :" Oh, du nimmst dir ein Blatt!" Er begann zu malen und wenn man ganz aufmerksam war, konnte man erkennen, dass er mit gesenktem Kopf immer mal wieder zu meinen Händen schaute. Er nahm also Kontakt auf, auch wenn dies nur sehr "leise" geschah". Ich benannte 30 min lang jede seiner Handlungen : " Jetzt malst du einen Punkt...oh ganz viele Punkt, Punkt, Punkt und jetzt einen Kreis." das Benennen der Handlungen ist ein wesentlicher Teil von Marte Meo. Zum Ende dieses Treffens sah er mich einmal an. Direkt in die Augen. Er wollte Bestätigung, dass ich weiter passend zu seinen Taten etwas sagte. Dies war der Moment, indem der Funkte übersprang und ich wusste: Das will ich machen, ich will Marte Meo Therapeutin werden. Natürlich gehört mehr dazu, als nur zu reden. Man analysiert das Verhalten der Kinder, erstellt Entwicklungsdiagnosen, wertet Filme aus und bespricht diese mit Eltern oder auch Fachpersonal. Doch das Entscheidene für mich, war die Erkenntnis, wie man Kontakt zu jedem Kind bekommt, egal ob man sich kennt oder völlig fremd ist. Ich kann nur sagen, dass ich mir einige Tage und zahlreiche Übungsversuche später, wie der Rattenfänger von Hameln vorkam, da ich überall in der Kita einen Schwall von Kinder hinter mir herrennen hatte.
Jetzt liegt der Abschluss meiner Prüfung schon über ein Jahr zurück und ich habe begonnen unterschiedliche Kurse, Elternabende und Spielgruppen zu leiten. Eine tolle Möglichkeit in der Elternzeit im Thema zu bleiben und etwas dazuzuverdienen. Am liebsten würde ich Halbtages in meinen Job zurückkehren und nach Bedarf mit Marte Meo arbeiten. Doch sieht unser Finanzplan bis jetzt nicht vor.
Es ist nicht so einfach, Marte Meo ohne die passenden Bilder zu erklären. Am Besten geht dies mit Videoaufnahmen von alltäglichen Situationen mit Kind und Eltern. Doch es war mir ein Bedürfnis hier davon zu berichten, denn dies spielt auch in der Erziehung zum Rehlein eine wichtige Rolle. Auch der Platzhirsch wendet es täglich an. Ganz ohne Ausbildung :-) Ich denke also, dass auch Eltern mit gut entwickelten Kindern davon provitieren können. Sich selber auf einem Film mit seinem Kind zu erleben und zu erkennen, wie man jedes Verhalten positiv unterstützen oder eben auch verändern kann, ist für alle Mamas und Papas ein spannedes Erlebnis. Zudem hat man immer einen roten Faden und weiss sich auch in schwierigen Situationen zu helfen. Wer mehr Fragen dazu oder grundsätzliches Interesse daran haben sollte, kann meiner Facebookgruppe beitreten. Hier gibt es ständig neue Infos, Raum für Fragen und viele Beispiele, die klar machen, worum es geht. Also traut euch und entschlüsselt die Botschaft eurer Kinder!!!
PS: Hier seht ihr mein eigenes Logo :-) *stolz*

Sonntag, 27. Oktober 2013

Morgenstund hat Kram im Mund

Wenn du heute Morgen von deinem persönlichen Handmade Bio Wecker, von dem in 99% der Fälle wahrscheinlich aus evolutionären Gründen nur die Frauen geweckt werden, aus dem Schlaf rerissen wirst und es schaffst, auf einer 10 Meter langen Strecke, 5x barfuß auf ein Spielzeug zu treten, bevor du beim Anblick deines morgentlichen Weckdienstes all den Schmerz vergisst, dann weißt du, du bist im Elternclub.
Heute Morgen war es dank Zeitumstellung gerade mal 5:30 Uhr, als ich mich, wie jeden Morgen dazu endschied, mir mein Kind zu schnappen, um den täglichen "Wir legen uns jetzt noch mal kurz hin - Versuch" zu starten. Die Frage ist, warum tue ist das? Weiß ich doch schon vorher, dass hier außer dem Platzhirsch, der meine Abwesenheit erst gar nicht bemerkt hat, niemand mehr schlafen wird. Doch die reine Vorstellung davon, die Augen noch 5 min schließen zu können, ist einfach zu verführerisch. Dass das Rehlein noch einmal in unserem Bett einschläft, ist bereits ein halbes Jahr her. Jetzt schläft es durch und sieht somit auch keine Notwendigkeit dafür. 11 Stunden Schlaf sind ja auch super für ein 14 mon altes Kind.
Ich tue es aber wie gesagt trotzdem und lege uns im Dunklen nebeneinander. Das Licht der Straßenlampen scheint durch das Rollo und für ein paar Sekunden ist das Rehlein von diesem Lichtspiel so faziniert, dass ich mich mit einem tiefen Seufzer meiner Vorstellung vom Weiterschlafen hingebe. Nur kurz, denn ich habe einen Finger in der Nase und es ist nicht meiner. Als ich meine Augen öffne, hockt das Rehlein ganz nah vor meinem Gesicht und ruft : " Daaaaaaa!" steckt seinen anderen Finger in mein Auge und lässt einen langen Sabberfaden in meinen Ausschnitt tropfen. Ok, es muss ein Ablenkungsmanöver her. Kurzere Griff auf die Fensterbank und siehe da, es hat sich für die Rehleinbespaßungszeit eine beachtliche menge an Kram angesammelt. Ich gebe meiner Tochter ein Teil nach dem anderen. Das eine mehr, das andere weniger lange interessant. Hin und wieder landet etwas davon in meinem Mund. Es macht sooo viel Spaß die Mama zu füttern. Da muss man nur ein bischen fester drücken, wenn die ihren Mund nicht auf macht! Kopfweckdrehen hilft da übrigens nicht. Ich habe immer eine Hand an ihrem Schlafsack, damit sie mir nicht doch einmal unbemerkt vom Bett krabbelt. Doch dafür müsste ich ja einschlafen und das ist...du weißt schon. Eigentlich ist das Rehlein nicht so von der wilden Sorte. Doch morgens im Bett von Mama und Papa, da kann mann sich schon mal wie ein kleiner Kampfwestler verhalten. ich glaube ja, es ist Liebe, wenn sie sich ohne Voranmeldung mit voller Wucht auf meinen Kopf schmeißen lässt. Nicht selten gab es Tränen. Bei mir. Lass dir mal eine unerwartete Headnut aus 1 Meter Entfernung von einem Kleinkind geben. Da habe ich den Sternenhimmel im Schlafzimmer inklusive! Spätestens dann ist schluss mit dem Versuch es sich noch einmal gemütlich zu machen. Schluss mit Kuscheln, schluss mit müde. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn das Rehlein nach 45 min  Babykauderwelschgequassel mir auf die Frage hin : " sollen wir mal aufstehen?" ein ganz klares "ja,ja,jaaaa!" antwortet. Darauf hat es ja auch fleißig hingearbeitet.
An alle zukünftigen Eltern: SCHLAFT, SCHLAFT UM EUER LEBEN!
Und wartet nicht so lange mit dem Kinderkriegen. Jeder Tag entschädigt euch 1000 mal für den Morgen!

Samstag, 12. Oktober 2013

home sweet home

Der erste Urlaub mit Kind liegt hinter mir und ich habe, neben den vielen schönen Erfahrungen, auch zahlreiche Erkenntnisse sammeln können. Zum Besipiel, dass nicht nur ich besser im eigenen Bett schlafe, sondern anscheinend auch mein Rehlein zu den Gewohnheitsschläfern gehört. In der Schweiz hatten wir ein großes Reisebett zur Verfügung, welches breiter und weicher ist als ihr eigenes Bett zuhause. Trotz Kuschelhase, Rituale usw waren die Nächte für mich anstrengender als in den wildesten Stillnächten. So war das Kind z.B. am ersten Morgen der Meinung die Nacht sei um 4:00 Uhr zu Ende. Oder man könne mal von 1:00 Uhr bis 3:00 Uhr spielen. Grundsätzlich endete meine Schlafzeit spätestens um 6:00 Uhr. Das ist sicher für viele Mütter und deren Kinder nichts Ungewöhnliches, doch wir brauchten uns nie den Wecker stellen, denn das Rehlein wurde stets gegen 7:30 Uhr wach. Ohne Ausnahmen. Alles anders im Urlaub. Zum Glück gab es kostlichen Kaffee, der mir den Morgen versüßte. Eine weitere Erkenntnis ist, dass ich wirklich das absolut liebste Autofahrtenkind habe, das es gibt. Weder bei der Hin noch auf der Rückfahrt knatschte das Rehlein. Immer hin sechs Stunden dauert die Fahrt. Ein monströses Fresspaket und das über den Haufenwerfen aller Essenszeiten, zeigte sich hiebei als sinnvolle Unterstützung. Ich bin immer noch überrascht, wie man als 14 monate altes Menschlein 1 1/2 Bananen, 1 Butterknoten, 4 Quetschies, 2 Müsliriegel und unzählige Trauben  innerhalb so kurzer Zeit verdrücken kann.
Ohnehin hat das Rehlein während unseres Aufenthaltes mehr als sonst gegessen. Vielleicht lag es an meinen Eltern, die die Tischrunde erweiterten oder an ihrem Spaß, den sie hatten beim Beobachten des mampfenden Kindes. Auf jeden Fall hat das Rehlein seinen starken Willen bewiesen, alles und wirklich jedes Lebensmittel probieren zu wollen. Als ich dann der Meinung war, ein Ei genügt zum Abendbrot, zeigte sich mir und meiner Mutter ein kleiner Wutzwerg, der meine Tochter so sehr in Beschlag nahm, dass sie vor lauter Frust gar nicht mehr wusste wohin mit sich. Emotionsregulierung sei dank, hielt es nicht allzu lange an.
Die Schweiz hat mich erneut mit ihren Bergen und Seen verzaubert. Mit Strickkram oder Buch in der Hand kommt man nur bedingt zur eigentlich geplanten Sache, wenn man einen Panoramablick über den Sarnersee genießen kann! Trotzdem hat das Rehlein jetzt eine neue Mütze, nen Loop und ein Stirnband. Strickskill gestiegen.Die Wette, die ich mit dem Platzhirsch vor dem Urlaub abgeschlossen habe, hat er übrigens verloren. Das Rehlein hat nicht das Laufen auf Schweizerboden begonnen. Dafür steht sie frei und hat sämtliche Tierlaute eingeübt. Muss man ja auch draufhaben, trifft man jeden morgen die Kühe, Schafe und Enten im Dorf.
Mein Vater fuhr mit ihr jeden Morgen für eine Stunde ins Dorf. Das bedeutete für mich in Ruhe Duschen. Mein täglicher, persönlicher Luxusmoment. Überhaupt ist das Verreisen mit den Großeltern für Kinder eine tolle Sache! Es gibt immer jemander, der zum Bespaßen bereit ist und man kann quasi dabei zusehen, wie sich täglich die Bindung stärkt. Der Opa hat es dem Rehlein besonders angetan. Zweimal hat sie es schon gesagt : " Ohhhba!" Neben meinem Mann sind meine Eltern auch die einzigen, mit denen ich es für 10 Tage aushalten würde. Wir haben uns super verstanden und trotzdem macht sich immer noch nach 24 Stunden Heimat das "home sweet home" Gefühl bemerkbar. Denn da ist ja bekanntlich auch am Schönsten. Und das sieht wohl auch das Rehlein so, denn es schlief heute morgen endlich mal wieder bis 7:15 Uhr




Dienstag, 1. Oktober 2013

Grüezi! Die Taschen sind gepackt

Wir fahren morgen für zehn Tag mit meinen Eltern in die Schweiz. Wir, das sind das Rehlein und ich. Der Platzhirsch muss zuhause bleiben, arbeiten und Hund und Kater hüten. Das ist hart für ihn. Seit der letzten Woche schaut er das Rehlein immer mit so einem verletzlichen Blick an, als würde sie für Monate das Land verlassen. Ich habe vollstes Verständnis dafür. Keinen Tag würde ich freiwillig auf sie verzichten. Die größte Sorge des Papas ist aber, dass das Rehlein im Urlaub zu Laufen beginnt und er nicht dabei ist. Die Wetten stehen 1:1. Ich glaube nicht, aber wer weiß.
Die strenge Packordnung und die Tatsache, dass wir mit drei Erwachsenen und Kind in einem Kombi verreisen, erlaubte es uns zunächst nur sehr sparsam zu planen. Logisch, dass fürs Kind trotzdem die doppelte Klamottenschiene gefahren wird und die Mama gerade mal 2 Hosen und nen Pulli mitnehmen darf. Daher gab es Luftsprünge, als Freunde uns ihre Dachbox angeboten haben und ich nun für uns zwei Frauen jeweils eine große Reistasche packen konnte. Beide Taschen platzen jetzt schon aus allen Nähten. Komisch, dass man egal wie viel Platz man hat, immer am Limit ist. Kindertasche: Windeln - wir wollen unsere und haben die Schweizer Pampers? 2x Schlafsack - man weiß ja nie ob es zum nächtlichen Desaster kommt. 4 Paar Schuhe - shoppen, "wandern", gemütlich und Ersatz, Milch, Tee, Fressalien, Spielzeug, Kuschelhase, Erste Hilfetasche etc. Ein Segen, dass Reisebett und Hochstuhl schon da sind. Müssen also nur noch den Buggy mitnehmen. Bei den Wandertouren will der Opa das Rehlein in seiner Kraxe tragen und dank Nackenrolle kann sie darin auch gemütlich schlafen. Was ist das schön, wenn man noch so klein ist. Da haste immer einen, der sich um dich kümmert und für dich mitdenkt.
Jetzt kaufe ich heute Nachmittag doch tatsächlich noch das ♥ Brot des Rehleins, damit das erste Abendbrot in der Schweiz perfekt wird. Für mich persönlich muss nur der Strickkram mit, damit ich abends vor dem Kamin mit einem leckeren Glas Rotwein was zu tun habe *freu*! Also Daumendrücken, dass wir gut durchkommen und das Wetter dort genauso schön ist wie hier...oder schöööööner :-)

Dienstag, 10. September 2013

Bitte einmal ausleiten

Heute war die U6. Diese brachte ans Licht, dass das Rehlein 81cm groß und 9500Gramm schwer ist und sich wunderbar entwickelt. Die Messlatte, die gewöhnlich für Kinder bis zum ersten Geburtstag gedacht ist, geht nur bis 80cm und musste so dem Maßband an der Wand weichen. "Ziemlich dehnbar!" sagte die Ärztin, während sie das Sprunggelenk meiner Tochter erschreckend weit nach oben drehte. Doch sie hatte wohl recht, denn das Kind quasselte währenddessen vergnügt und versuchte unauffällig an die medizinischen Instrumente zu gelangen. Diese Dehnbarkeit erklärt die anfänglichen "Ballerinamoves" und den "frechen Fuß", welcher in der Familie schon als Insider gehandelt wird. Die Ärztin stellte die Prognose, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis sie läuft. Na hoffentlich nicht, wenn wir ohne Platzhirsch in der Schweiz sind...
Er hat uns heute vormittag begleitet. Ich wollte nicht noch einmal bei der Impfung des Rehleins alleine sein. Damals, es fühlt sich wie eine Ewigkeit an, war ich schon beeindruckt von dem Gefühl, das in mir aufkam, als ich das unschuldige Rehlein das erste Mal zum impfen brachte. Dieses sollte er gefälligst mit mir teilen! Nun ja, wir haben uns für die Impfung entschieden, also wirds gemacht. Masern, Mums, Röteln, die gefürchtete Lebendimpfung. Ich war nicht ganz unüberrascht, als mir die Arzthelferin mitteilte, dass hier jetzt auch die Windpocken mitgeimpft werden. "Nö", sagte ich. "Die bitte nicht!" Der kindliche Protest hielt sich nach dem Pieks dann auch wirklich in Grenzen und so war der Besuch in der Praxis hauptsächlich von einer positiven Grundstimmung geprägt. Gut so, schließlich vergisst ein Kind mit 12 Monaten nicht so leicht den Schmerz, wie ein Neugeborenes.
Die letzten Male hatte ich mit einer Gabe Silicea C30 die Reaktionen auf den Impfstoff gut im Griff. Heute folgte aufgrund der Trägerstoffe im Priorix (MMR Imfstoff) eine Ausleitung durch Bioresonanztherapie .Ich persönlich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Entgiftungsorgane des Körpers werden angeregt und können so besser arbeiten. Mit der Impfampulle in der Tasche ging es los zu unserer Heilpraktikerin des Vertrauens. Dort gab es zum Glück einen beachtlichen Fundus an Kinderbüchern und Fingerpuppen. Denn ohne die, hätte das Rehlein die Elektronen nicht in Ruhe gelassen. Diese werden an das nackte Bein des Kindes geklemmt. Tut nicht weh, versprochen! Da sie so gut mitmachte, wurden noch schnell Umweltgifte und Schwermetalle ausgeleitet.
Da ist heute ganz schön viel passiert im Körper der kleinen Motte. Mal schauen, wie sich die nächsten 8 bis 10 Tage gestalten. In diesem Zeitraum kann der Impfstoff schließlich noch zu Nebenwirkungen führen. Wir sind für alle Fälle mit Homöopathie gerüstet. Ich kann sagen, dass ich so eine für mich gute Lösung gefunden habe, mein Kind behandeln zu lassen. Wäre doch toll, wenn wir ein weiteres Jahr ohne Antibiotika schaffen! Und selbst in dem Fall könnte ich sagen : "Bitte einmal ausleiten!"

Montag, 2. September 2013

Schluss mit lustig

Ich gebe zu, es ist schon etwas her, dass ich hier etwas geschrieben habe. Erst dachte ich, es läge an dieser Geburtstagssache, doch das ist ja jetzt auch schon erschreckende 3 Wochen her. Dann wurde es mir bewusst, als ich mich heute morgen (endlich mal wieder ein Vormittag ohne Termine) mit meinem Kaffe an den Rechner setzte, um mein Standartprogramm, welches ich so liebe, abzufahren. Anstatt meine Emails zu checken und in meinen Lieblings-Blogs zu stöbern, wendete sich meine Aufmerksamkeit ausschließlich dem kleinen Menschlein zu, das vor ein paar Tagen gelernt hat auf das Sofa zu klettern. Das Rehlein steht im sicheren Stand an der Kante und wirft mir einen Blick zu, der soviel sagt, wie : "Hey, guckst du? Siehst du?!" Und dann, wie ne Rakete sitzt es oben, gestikuliert wild mit den Händen und Armen und freut sich wie Bolle.
Dann läuft das übliche Zenario ab, welches alle Eltern kennen. Erstmal kurz abwarten, nein, besser doch nicht, hinhechten, Kind vom Sofa holen und von vorn. Dass jetzt die ein oder andere Freundin leise vor sich hin schmunzelt, kann ich gut verstehen. Waren ja nicht alle so wie ich mit einem schon fast unheimlich zufriedenen Baby gesegnet. Das Rehlein konzentrierte sich in den ersten 12 Monaten auf die Perfektionierung seiner Feinmotorik und sparte sich die Grobmotorik auf. Bis jetzt! Bitte nicht falsch verstehen, natürlich habe ich mich sehr über die "Sofahochklettertechnik" meines Kindes gefreut, auch wenn sie sich das erste mal an einem Papatag zeigte und ich vorerst nur durch Erzählungen davon erfuhr. Es ist wie mit jedem Entwicklungsschritt: zuerst wünscht man ihn sich gaaanz doll herbei und dann ist eben Schluss mit lustig. Zumindestens mit meinen ruhigen Kaffetrinker-Tagen!

Mittwoch, 14. August 2013

1. Geburtstag Rehlein

Überwältigt von der Tatsache, dass noch nie ein Jahr in meinem Leben so schnell verflogen ist, wie das Letzte, fehlen mir fast die Worte, um dich zu beschreiben, mein Rehlein. Wir haben uns gut kennengelernt wir beide. Sind zusammengewachsen, für immer. Heute bist du ein Jahr alt.
Meine Gedanken kreisten in diesen Tagen immer wieder um die letzten Schwangerschaftstage. Wie ich da lag, auf der Sonnenliege, meinen Bauch streichelnd. Wie ich am Tag vor deiner Geburt bei 30°  noch die Beete im Garten in Ordnung gebracht habe und wie ich kurz darauf gespürt habe, dass du nun endlich zu uns möchtest. Jetzt bist du ein wichtiger Teil, nein eigentlich DER Teil der Familie geworden. Du hast vieles bewegt, uns in Entwicklung gebracht, Freunde wieder enger zusammengefügt, uns alle sensibilisiert für die Herzensmomente im Leben. Doch wie bist du jetzt nach einem Jahr?
In den letzten vier Wochen hast du wiedereinmal einen unglaublichen Sprung in deiner Entwicklung gemacht. Du krabbelst wie ein kleines Äffchen, indem dein rechtes Bein (auch "Captain Morgan-Bein" genannt) für den nötigen Schwung sorgt. Robben ist out und seit einer Woche stellst du dich auf alle Viere, guckst dabei unter deinem Bauch hindurch zu deinen Füßen. Du ziehst dich hoch an allem was du findest und musst dabei die ein oder andere Beule in Kauf nehmen. Das muss alles ganz schön anstrengend sein, denn du futterst ordendlich. Eigentlich isst du mittlerweile alles, was ich dir anbiete. Beim letzten Grillfest, hättest du fast meine ganze Bratwurst gegessen! Fläschchen gibt es nur noch nachts, wenn du nicht durchschläfst. Das kommt zur Freue aller immer seltener vor (Obwohl ich das Kuscheln beim Fläschchengeben nachts sooo schön finde).
Deine Kommunikation hast du um Laute und Gesten erweitert. Du klatscht und drehst dich hin und her. Deine ersten Tanzbewegungen zwingen mich immer wieder vor Entzückung in die Knie.
Deine dazugewonnenen Möglichkeiten, machen dich noch zufriedener als du eh schon bist. Stößt du allerdings an deine Grenzen und es klappt nicht so, wie geplant, erkenne ich mich in dir wieder. Die Verzweiflung ist groß, aber kurz. Nachts, wenn du schlecht geträumt hast, bringst du erstaunliche Kräfte hervor. Du windest und wendest dich so sehr in meinem Arm, dass ich dich kaum halten kann. So standest du mit den Beinen (im Schlafsack!) schon ruckzuck auf meinem Schlüsselbein. Nicht so einfach, wenn man selber noch im Halbschlaf ist!
Du spielst am liebsten mit Bändern und Klimperkram. Körbe, Kisten und Taschen, die man ausräumen kann, sind nicht vor dir sicher. Doch der größte Spaß sind andere Kinder. Es ist einfach wundervoll, dich im Spiel mit ihnen zu beobachten.
Du bist ein wenig kuscheliger geworden. Ich denke das liegt an deinem stetig wachsenen Krabbelradius.
Wenn man sich vorstellt, dass man als Erwachsener so viel in einem Monat lernen würde, wie die Kinder...wie aufregend wäre wohl diese Zeit!
So wanke ich täglich zwischen Wehmut und Spannung. Wehmut, weil du jetzt kein Baby, sondern offiziell ein Kleinkind bist. Spannung, weil noch so viele Fähigkeiten und Eigenschaften in dir schlummern, die ich alle mit dir entdecken möchte.
Wie gut, dass sich der Rehleinpapa und ich einig sind! "Dann machen wir halt noch eins!" hat er gestern vor dem Fernsehen gesagt. Doch halt! Noch nicht sofort. Wir möchten uns noch nicht teilen müssen und dich noch eine Zeitlang als größtest Wunder erleben. Mein Rehlein, mein Baby!


Sonntag, 28. Juli 2013

Kinderkram


Dass sich unsere Wohnung durch ein Kind wandelt, war uns natürlich klar. Doch bis auf die Tonnen von Spielzeug, die ich 3x täglich aufräume und der Kinderwagen, der den eh schon kleinen Flur zum Quetschpfard macht, haben wir gar nicht sooo viel verändert. Oder doch? Ich möchte in Bildern festhalten, wie das Rehlein durch seine Gegenwart die Räume mitgestaltet. Werden wir in zwei Jahren eine Villa Kunterbunt haben? Sind die von mir so heißgeliebten Dekogegenstände in Zukunft nur noch für den Keller bestimmt, weil sie von Kinderhänden nonstop begrabscht oder zerstört werden? Ich denke, Kinder machen dein Zuhause erst richtig komplett, auch wenn sie es wortwörtlich in Beschlag nehmen. Die Zukunft wird zeigen, was noch alles sinnvolles (und weniger sinnvolles) bei uns einzieht...

 Ikeakroko, damit der Babypo auch da bleibt, wo er bleiben soll. Utensilien praktisch im Badenetz.

Dieses Ordnungssystem braucht dringend ein Update!
Hier noch recht überschaubar, hat sie immerhin einen eigenen Becher.

Der gute Stokke!

Selten benutzt. Sicher sinnvoll, wenn`s ans Laufen geht.

Samstag, 20. Juli 2013

Ausquartiert

Heute bin ich etwas aufgeregt. So, als wenn man in den Urlaub fährt. Ich bin heute abend auf der Party einer Freundin eingeladen. Das ist natürlich nicht der Grund der Aufregung! Heute schläft das Rehlein das erste Mal nicht in seinem Bett. Keine Sorge, es muss nicht ins Krankenhaus, wird auch sonst nicht gegen unseren Willen von uns getrennt. Das Rehlein schläft heute bei meinen Eltern. Der für mich persönlich zweitsicherste Ort der Welt für mein Kind. Meine Mutter hab ich, was meine Kindheit angeht, mehr als geeignet in Erinnerung. Sie ist sehr geduldig, gefühlvoll und als Mutter von drei Kindern, sowie Erzieherin mit sehr viel Erfahrung gesegnet. Das "Schlimmste" was passieren kann ist, dass sie das Rehlein nachts stundenlang rumträgt und wir hier zuhause etwas brauchen um es ihm wieder abzugewöhnen Und doch blutet mein Herz jetzt schon. Alle Mamas und Papas, die dies hinter sich haben, schmunzeln wohl in sich hinein und finden dies vielleicht ein wenig lächerlich, da sie die nächste kinderfreie Nacht kaum erwarten können. Mir egal. Ich finde es eben komisch von meinem Baby nachts getrennt zu sein. Habe ich doch Wochen gebraucht, um nach der Umquartierung vom Rehlein ins Kinderzimmer ruhig schlafen zu können. Ruhig schlafen werde ich wohl auch diese Nacht nicht so wirklich und ich fresse einen Besen, wenn es meine Mutter tut! Die behauptet natürlich völlig gelassen zu sein. Wahrscheinlich schläft das Kind durch.
Jetzt muss ich nur noch mein Gesicht in eine partytaugliche Erscheinung und das Paketchen zu meinem Eltern bringen. Blöd nur, dass ich mit dem Auto zur Party fahre und daher noch nicht einmal meine Vermissensgefühle mit Alkohol betäuben kann. Oder ist dies alles von meinem Unterbewusstsein geplant, um im Falle der Fälle direkt startklar zu sein?
Ich wünsche allen Eltern, ob heute kinderfrei oder nicht, einen schööönen Samstagabend!

Mittwoch, 17. Juli 2013

11 Monate Rehlein

Heute war ein langer Tag. Du hast so viel entdeckt, dich so viel bewegt und am Ende so viel geweint. Jetzt schläfst du seit 30 min und mein Herz vermisst dich schon sooo viel! Heut bist du 11 Monate und einen Tag alt.
Wenn ich die letzten vier Wochen rückblickend betrachte, weiß ich nicht, wann du das letzte Mal so einen großen Sprung gemacht hast. Innerhalb von drei Tagen hast du gelernt dich alleine hinzusetzen und in einem Affenzahn durch die Bude zu robben. Du bist ein wenig kuscheliger geworden (jipiiiii!!!) und sooo zufrieden! Aber immernoch kein "Auf dem Schoß - Kind". Du zappelst dann rum, willst aufstehen, an Ohren und Haaren ziehen am liebsten an die entferntesten Dinge. Obwohl du dich wie ein Weltmeister vorwärts schiebst, hälst du immer noch gerne inne und verbringst die ruhigen Minuten auf dem Rücken liegend. Erwachsene, ganz gleich wer es ist, werden nur zu gerne von dir zum Hochziehen benutzt. Auch hier zeigst du dein Temperament, falls man mal keine Lust oder Zeit hat dir als Turnstange zu dienen. Möbelrücken scheint besonders schön zu sein. Der ewig quitschende Sound vom Stuhlbein auf den Holzdielen gehört bereits zum Alltag. Der Hund ist jetzt näher in dein Interessensfeld gerutscht. Man könnte sagen, du verfolgst das arme Ding. Ihm ist es nicht geheuer, wenn du fröhlich quitschend auf ihn zu robbst und so verschwindet er meistens in seinem Körbchen. Wir üben das natürlich und schmusen regelmäßig zusammen.
Du hast bereits absolute Lieblingsspeisen, wie Erdbeeren, Äpfel und Brot mit Ziegenfrischkäse. Du scheinst nie Hunger zu haben, bis zu dem Momant wo man dir etwas anbietet. Deine Hände schnappen dann schnell auf und zu und du wirst ganz aufgeregt. Wehe, ich bin dann nicht schnell genug.
Dein Schlafverhalten ist wirklich traumhaft. Mittags schläfst du 2 Stunden, nachst wirst du nur noch einmal wach.
Du scheinst überall zufrieden, doch am liebsten kramst du zuhause in deinen Spielzeugkisten oder im Bücherregal rum. Dein interesse an anderen Kindern ist deutlich gestiegen. Du fuchtelst vergnügt mit den Armen, beobachtest konzentriert und lachst glücklich vor dich hin, wenn sie an dir vorbei rennen oder sich mit dir beschäftigen.
Hören wir Musik, singst du leise mit und scheinst in deiner eigenen Welt. Ich habe jetzt täglich Ohrwürmer von den klassischen Kinderliedern und ertrage dies tapfer!
Mit deinen 82cm und 10 kg bist du ein großes Mädchen. Ich hoffe, es bleibt dir im Gegensatz zu mir erspart, mit 12 bereits Schuhgröße 42 zu haben. Der Rehleinpapa und ich finden immer mehr Gemeinsamkeiten mit uns. Du hast seine Füße und Wimpern und meine Hände und Nase. Du, mein kleines Rehlein beschäftigst dich stundenlang alleine, was mich zu einer ebenfalls sehr zufriedenen Mama macht.
Täglich entdeckst du mehr deiner Fähigkeiten und es ist erstaunlich, wie du mein Verhalten bereits schon jetzt durchschaust. Wir sind ein gutes Team und sollte ich doch mal anderer Meinung sein als du, findest du immer schnell Wege der Regulation für dich.
Schon jetzt bin ich so stolz auf mein Mädchen. Mit Spannung erwarte ich all deine noch verborgenen Wesenszüge und Eigenschaften. Ich wünsche dir, dass du deinen Koffer mit Fähigkeiten voll packen kannst, mit Dingen, die dich zu einem starken, selbständigen und ausgelichenen Kind machen.
In vier Wochen dann, bist du offiziell kein Baby mehr. Ein Kleinkind wird aus dir. Wie gut, dass ich dich in meinem Herzen trage und du so ewig mein Baby sein kannst. Mein Schatz, mein Wunder!

Sonntag, 7. Juli 2013

Heile, heile Gänschen

Nun gut, die Schnupfnase ist mal wieder bei uns eingezogen. In diesem Zuge habe ich meine Hausapotheke ausgemistet und auf den neusten Stand gebracht. Aufgefallen ist mir dabei, dass ich überwiegend Zeug für das Rehlein habe. Ich hatte mich ja schon komplett eingedeckt, bevor die erste Bazille überhaupt die Chance gehabt hätte. Und dabei setze ich größtenteils auf homöopathische Mittel. Lange habe ich recherchiert, wollte ich doch nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich an Arzneien in mein Kind stecken. Und die Erfahrung zeigt bis jetzt, dass man die klassischen "Wehwehchen" wirklich gut mit pflanzlichen Wirkstoffen behandeln kann.  Hier ein kleiner Einblick in unsere "Apotheke für Unterwegs".
Für fast alle Fälle

Die für uns wichtigsten Globoli:
Apis = Insektenstiche, Sonnenbrand
Aconitum = plötzlich auftretende/r Angst, Panik, Schmerz
Arnica = Schnittwunden, Prellung, Verstauchung
Arsenicum Album = Erschöpfung, Durchfall und Erbrechen
 Belladonna = unser klassisches Fiebermittel
Calendula = Zahnen, Wunden
Cantharis = Blasenentzündung
Kalium bicronicum = Schnupfenmittel

Diese Mittel haben sich bei mir und meinem Kind bewährt. das heißt nicht, dass man sie grundsätzlich bei diesen Beschwerden geben darf!

Kupfersalbe und Nasenbalsam für Kinder von Wala
Agropyron Globuli velati = gebe ich aktuell gegen Schnupfen
Viburcol Zäfchen = Unruhezustände oder Zahnen
Carum carvi Zäpfchen = Verdauungsschwierigkeiten
Kochsalzlösung = Schnupfen
Osanit = Zahnen (allerdings hilft bei uns eher ein gezieltes Mittel)
Rhinodoron Nasenspray
Paracetamol 125mg Zäpfchen = mittelstarke Schmerzen und Fieber


Also fast alles pflanzlich!
Ich bin froh, wenn ich nichts davon brauche und beruhigt, wenn es bei allen Ausflügen dabei ist. Doch für alle Wehwehchen gilt das wohl wirksamste Mittel: Trösten, Singen, Schmusen. Und das gebe ich gerne großzügig! Mehr als nötig und soviel wie möglich :-)

Samstag, 6. Juli 2013

Breiverweigerung

Heute beim Abendessen, hat das Rehlein einfach mal auf den Brei verzichtet. Oder besser gesagt, es drehte sich abrupt zur Seite und schüttelte anschließend energisch den Kopf. Ok, das war deutlich! Also gab es erst einmal Brot mit Ziegenkäse. Erstaunlicherweise kam ich mit dem Nachliefern gar nicht hinterher. Es wurde gesaugt und gekaut, als gäbe es ab morgen nix mehr zu essen. Ich konnte endlich mal in Ruhe meinen eigenen Teller leer essen. Alle Eltern wissen ja, dass man eher zum Schluss der gemeinsamen Mahlzeit dazu kommt sich selber mit Nahrung zu versorgen. Geht die kindliche Futterluke doch unaufhaltsam immer wieder auf und zu. Doch jetzt, so allein beschäftigt, konnten der Rehleinpapa und ich ein entspanntes Gespräch führen und gemeinsam über die Selbstständigkeit unserer Tochter staunen. Dabei stierte sie auf unsere Teller und stand hin und wieder vor lauter Aufregung in ihrem Hochstuhl auf. Musste schließlich alles genau inspiziert werden. Vielleicht gab es da noch mehr, bessere Sachen. Und wirklich!
Essensschlacht
Denn ich entschloss mich spontan ihr ein Ei anzubieten. Ich erinnerte ich mich an die allergische Reaktion des Kindes meiner Freundin auf Hühnerei. Allerdings war da schon der größte Teil im Rehleinmund verschwunden und siehe da, nicht die kleinste Idee einer Unverträglichkeit. Es kamen noch andere Speisen in den kleinen Kinderteller. Allerdings schön der Reihe nach! Denn kaum hatte ich was Neues reingelegt, wurde das bereits Angekaute sofort fallengelassen. Es scheint eine anstrengende Sache zu sein neue Nahrung auszuprobieren! Schon beim Hinlegen ins Bettchen war das Kind im Land der Träume. Mal sehen, ob die Breiverweigerung jetzt zum Programm gehört. Mir ist es recht, auch wenn ich die Küche danach einer Spezialreinigung unterziehen muss. Wie gut, dass mich dabei der Hund unterstützt, der sich mit absoluter Sicherheit über die neue Vielfalt seines Nachtischen freut.

Sonntag, 30. Juni 2013

Rollt sie noch, oder passt sie schon?

Wie jede Mutter wünschte ich mir schon vor der Schwangerschaft ein gesundes Kind, das sich nach seinen individuellen Bedürfnissen gut entwickelt. Gerade das Verständnis und die Akzeptanz für eben diese Individualität spielten in meiner Vorstellung von mir als Mama eine große Rolle. Weiß ich doch aufgrund meiner Arbeit und der daraus resultierenden Erfahrung, dass jedes Kind unterschiedlich ist und die elterlichen Erwartungen nicht immer mit dem "Entwicklungsplan" des Kindes übereinstimmen. Auf gar keinen Fall wollte ich zu den Müttern gehören, die ihr Kind in den Spiel und Krabbelgruppen mit anderen akribisch vergleichen. In zahlreichen Entwicklungsgesprächen blickte ich in enttäuschte und manchmal sogar empörte Mama- und Papaaugen, wenn die Bildungsdokumentation des Kindes nicht ihren Vorstellungen entsprach. Ich fragte mich oft, wie dies aus Sicht des Kindes zu betrachten sei und kam zu dem Schluss, dass sich ein Menschenkind besonders gut entwickeln kann, wenn es von seinen Eltern so angenommen wird, wie es eben ist. Mit all seinen Stärken und Schwächen. Ich nahm mir also vor, geduldig und zufrieden zu sein mit dem, was mein Kind mit sich bringt. Vorausgesetzt die Entwicklung verläuft "gesund". Und der Plan ging auf. Das Rehlein wuchs, lernte immer wieder neue Dinge und war darüber hinaus wirklich zuckersüß. Dann fand ich plötzlich in meinem Emailfach eine Mail vom "Babyentwicklungskalender". Ich hatte mich in der Schwangerschaft bei einem Portal angemeldet, um die Entwicklung des Babys zu verfolgen und die monatlichen Infos kamen jetzt auch nach der Geburt. "Och!" dachte ich. Da kann man ja mal reinschauen. Ein kleiner Teil meines Gehirns schien mich schon zu warnen. "Denke dran, egal was da steht, es wird nicht hundertprozentig auf dein Kind zutreffen!" Kein Problem, alles nur Statistik. Um es mal ganz selbstreflexiv zu beschreiben, bei jeder Fähigkeit, die es laut Kalender bereits entwickelt haben sollte, überprüften meine Gedanken den Status Quo. Ich konnte quasi gar nicht anders. Ich fand es nicht schlimm, dass mein Kind den Kopf noch nicht so lange hoch halten konnte wie der Durchschnitt und auch in den darauffolgenden Monaten blieb ich gelassen. Und dies obwohl sich eines ziemlich schnell zeigte: Mein Kind gehört nicht zu den Motorikzündern, die die Fortbewegung als Nahziel haben. Erst mit sieben Monaten drehte sich das Rehlein das erste Mal vom Rücken auf den Bauch. Ich habe mein Kind immer viel beobachtet und mir fiel auf, dass es mit Vorliebe kleine Dinge genau untersucht. Und das kann man eben besser, wenn man auf dem Rücken liegt und das Objekt der Begierde direkt vor die Augen hält! Vor ein paar Tagen fing sie das erste Mal an auf dem Bauch vorwärts zu robben. Zugegeben, ich freute mich wie eine Schneekönigin. Darauf hatte ich schon lange gewartet. Im Pekipkurs war sie die Einzige, die den direkten Vorwärtsgang noch nicht entdeckt hatte. Ich erwischte mich also immer wieder dabei, wie ich so ein klitzkleines Seufzen in mir aufsteigen fühlte, wenn all die anderen Kinder an mir vorbei krabbelten und mein kleines Rehlein glucksend glückseelig vor mir auf dem Rücken lag. Und ich denke, dass das allen Mamas so geht. Man vergleicht unwillkührlich und das ist auch nicht das Problem. Was man aus den gewonnenen Erkenntnissen macht ist entscheidend! Mein Kind hat sich gegen die übliche Variante entschieden. Es wird allen Anschein nach auch nicht durchs Krabbeln, sondern über die Seite zum Sitzen kommen und das ist ok. Das Rehlein bewegt sich wie eine kleine Ballerina kugelnd durch die Wohnung. Seine langen Beine und die kleinen Arme tanzen dabei umher und jede Geste, jede Regung scheint geplant und gewollt. Ist das Ziel nah, wird gerobbt, ist es fern wird gerollt. Dabei ist sie ständig in Bewegung. In ihrer eigenen Art der Bewegung. Ob es das Schlafen oder Essen, die Sprach - oder kognitive Entwicklung ist, wir wollen alle nur das Beste für unser Kind. Dabei vergessen wir manchmal, dass wir selber auch nicht alles gleich gut oder gleich schnell wie andere können. Wer nun doch nach Literatur sucht, die Aufschluss über die kindliche Entwicklung gibt, kann ich nur "Kinderjahre" von Remo H. Lago empfehlen! Dort lernen wir "Die Individualität des Kindes als erzieherische Herausforderung" zu verstehen. Das oft ans Herz gelegte Buch "Oje, ich wachse" hat mich dagegen eher verrückt gemacht. Demnach befinden sich die meisten Kinder ja in einer Dauerphase :-) Für mich war es immer sinnvoll mir mit Hilfe von Literatur Sicherheit zu beschaffen. Doch nun habe ich die Fähigkeit der Beobachtung neu für mich entdeckt. Wenn ich all die Erwartungen und Vorstellungen außenvor lasse und mich auf die pure Beobachtung meines Kindes einlasse, kann ich so viel über seine Entwicklung erfahren. Und wenn ich es genau betrachte, stelle ich immer wieder fest: Dieses Kind passt zu mir, wie die Faust auf`s Auge! Es passt nicht nur zu mir, es passt mir auch so wie es ist.

Mittwoch, 26. Juni 2013

Des Rehleins neue Kleider

Beim Thema Babykleidung scheint es ja ganz natürlich zu sein, dass man sein Hab und Gut brüderlich teilt oder sogar großzügig verschenkt. Wer nicht auf dem Flohmarkt gefrustet um 50 Cent streiten möchte, ist daher froh, wenn er jemanden mit den zu klein gewordenen Sachen eine Freude machen kann. So erhielten wir von einer guten Fee zum erneuten Male eine riesen Tüte mit Kleidung in der Größe 74 - 80. Große Freude! Wächst das Rehlein doch mit beängstigender Schnelligkeit aus seinen Klamotten heraus. Da es wie gesagt nicht das erste Mal war, dass diese Mutter die Schränke ihrer Kinder für uns durchsucht, freute ich mich tierisch. Die hat nämlich einen bomben Geschmack und benutzt ein zauberhaftes Waschmittel, dessen Duft bei mir gute Laune erzeugt. Wie praktisch, dass ich so die Sachen noch nicht einmal waschen muss! Weiß ja, woher sie stammen. An dieser Stelle sei gesagt, dass ich nicht auf Waschmittel verzichte, nur weil wir ein Baby im Haushalt haben. Ich habe kurz nach der Geburt versucht mit sog. Wäschenüssen zu waschen und ich muss einfach zugeben, dass ich nicht ohne frischen Wäscheduft leben kann! Dem Kind geht es auch mit "Waschmittel - gewaschener Wäsche" gut.
Also Tüte auf, Wäscheduft genießen und Beute sichten. Es ist wirklich herrlich! Als ob es sich um Kleidung für mich handeln würde, freue ich mich über jedes Teil, denn dies ist nicht nur schön sondern auch umsonst :-) In Männern würde hier wahrscheinlich eine alte Plattensammlung oder Spielekonsolen aus vergangenen Zeiten eine ähnliche Reaktion hervorrufen.
Die komplette Ladung wurde direkt heute morgen in die Rehleinkommode geräumt. Und siehe da! was verbirgt sich unter dem Haufen T-Shirts und Hosen?
Na, wenn das mal kein Zufall ist :-)
Gewöhnlich verzichte ich auf niedliche Figuren auf der Kleidung meines Kindes. Die sehen häufig so kitschig aus! Doch dieses Bambi hat sofort mein Herz erobert.
Unausweichlich war dann in diesem Zuge eine komplette Neuordnung der kindlichen Garderobe. Und, was soll ich sagen...ich denke, es sind genug Klamotten. Zu schade, dass Kinder so schnell wachsen und man daher gezwungen ist, sich mit den immer süßer werdenden Kinderkollektionen auseinandersetzen zu müssen. Da ist es doch ein Segen, wenn man so eine gute Fee hat. Meine hat übrigens umgehend einen Gutschein von h&m bekommen, damit die Lücken im Schrank gefüllt werden. Vielleicht gönnt sie sich ja auch selber ein Teilchen?
Da bei uns die Kinderplanung noch nicht abgeschlossen ist, stapeln sich die Pamperskartons voll mit Babyklamotten im Keller. Und jedesmal, wenn ich wieder einen runtertrage und das bereits entstandene Ausmaß betrachte, frage ich mich, wo dies noch hinführen soll. Hoffentlich zu jemanden, der sich genauso darüber freut wie ich!

Freitag, 21. Juni 2013

Freunde

Neulich waren die Freundinnen vom Rehlein zu Besuch. Beziehungsweise meine Freundinnen mit ihren Töchtern. Das daraus mal eine Freundschaft unter Kindern wird, stand für uns schon in der Schwangerschaft fest. Wäre das Rehlein ein kleiner Bock geworden, hätte er sich eben in eins der wunderschönen Mädchen meiner Freundinnen verliebt! Hätten sie einen Jungen bekommen, wäre dies der Märchenprinz für mein Rehlein geworden! Jetzt ist allen Müttern klar, das wird eine super Mädchenclique. Wenn ich mich an meine Kindheit erinnere, gab es da auch Kinder, die durch die Freundschaft ihrer Eltern zu meinen Freunden und Freundinnen geworden. Einige wenige kann ich jetzt nach 32 Jahren noch dazu zählen. Es scheint also nicht verkehrt zu sein, wenn man den Freundeskreis der Babys sorgsam auswählt und liebevoll pflegt. Wünscht man sich und seinem Kind doch Kontakte, die man selber mag und was noch fast wichtiger ist, dessen Eltern man toll findet! So sind dann alle kommenden Geburtstagspartys (zumindestens die ersten) auch für die Mamas ein Gewinn.
So kam es, dass ich bei dem letzten Zusammentreffen mit großer Freunde beobachtete, wie eine der "Freundinnentöchter" und mein Rehlein abwechselnd einige Spielsachen tauschten. In dem Alter entsteht zwar noch kein gemeinsames Spiel, doch in meinen Augen sah es fast danach aus. Wunschgedanke eben. Ich mag die Eltern UND das Kind. Gott sei dank! Ich stelle mir gerade vor, wie es wohl wäre, wenn eine meiner Freundinnen eines dieser Kinder hätten, die man nicht so dolle findet. Kommt ja vor. Hat es alles schon gegeben. Halte ich aber in meinem Freundeskreis eher für unwahrscheinlich. Tolle Eltern = tolle Kinder. In den meisten Fällen ist es so zu beobachten.
Doch es wird der Zeitpunkt kommen, an dem sich das Rehlein seine Freunde selber aussucht, ohne auf unsere Vorstellungen Rücksicht zu nehmen. Und ich nehme mir strengstens vor, mich nicht einzumischen. Außer natürlich es besteht ein Grund zur Sorge...wie z.B. ein total bescheuerter Musikgeschmack oder ein Klamottenstil, der die berufliche Zukunft meines Kindes ensthaft hefährden könnte. Doch so gerissen, wie ich bin, werde ich einfach dem Platzhirsch dieses Thema überlassen. Schließlich übernehme ich jetzt viele wichtige Entscheidungen, die zu Wutausbrüchen des Rehleins führen und die muss ich ja auch aushalten. Ich bin der Meinung, da kann er ruhig der " Bad Cop" sein, der in 16 Jahren (wahrscheinlich auch ein Wunschgedanke, dass es so lange dauert) die Jungs vor dem Fenster vertreibt und mit ihr über den Zeitpunkt des Nachhausekommens disskutiert.  
Bis dahin genießen wir die Möglichkeiten, die wir als Eltern haben und bieten ihr die besten Freunde und Freundschaften, die wir uns eben vorstellen können. Und es wäre doch gelacht, wenn davon nicht wenigstens eine ewig hält!



Samstag, 15. Juni 2013

10 Monate Rehlein

Mein kleines Rehlein, heute bist du 10 Monate und einen Tag alt. Unfassbar, dass du bald deinen ersten Geburtstag mit uns feierst!
Du bist der absolute Sonnenschein und verzauberst jeden Menschen um dich herum. Die meiste Zeit des Tages bist du mehr als zufrieden, kramst in deinen Spielzeugkisten oder kugelst in einem Affenzahn durch die Wohnung. Hast du ein Ziel, erreichst du es mit deiner Kugel- Wendetechnik. Auf dem Bauch liegend, stützt du dich seitwärts hoch, so dass du fast in den Sitz kommst. Zugegeben, eine nicht sehr verbreitete Technik, aber wer möchte schon zur Norm gehören! Du schiebst den Po immer öfter nach oben und wir fragen uns, ob du noch krabbeln wirst, oder direkt zum Laufen übergehst. Stehen ist nämlich eine deiner Leidenschaften und wird das Vergnügen beendet, zeigst du deutlich dein Unbehagen darüber. Deine feinmotorischen Fähigkeiten sind nach wie vor beeindruckend. Jede Schnur, jeder Krümel oder Schnipsel wird ausgiebig untersucht. Wenn du beim Essen auf den Tisch kleckerst, kannst du dich erst wieder auf die Nahrungsaufnahme konzentrieren, wenn der Klecks "erledigt" wurde. Egal, was um dich herum passiert, dein Drang allen Geräuschquellen nachzugehen, deutet auf eine kleine Forscherin hin. Wenn du auf meinem Arm bist und der Drama - Kater flitzt durch die Wohnung, habe ich Mühe dich festzuhalten. So schnell  und kräftig drehst du dich hin und her um nur nichts zu verpassen.

Du liebst es, wenn du mit den Füßen gegen die Türe treten kannst und so eine Menge Krach erzeugst. Das Bücherregal und den Zeitschriftenkorb besuchst du regelmäßig und alles, was du zuvor noch nie gesehen hast, hat es dir besonders angetan. Wie ist es sonst zu erklären, dass du heute morgen ganze 20 min mit einer Dose Zahnseide zufrieden warst!?
Du giggelst und lachst wenn etwas Unerwartetes passiert, ich dir Luft ins Gesicht puste oder du einen von uns plötzlich entdeckst. Doch wenn wir zusammen tanzen, bist du nicht mehr zu halten. Dein fröhliches Quietschen hallt dann durch das ganze Haus und ich bekomme Gänsehaut, weil mich dein Glück so berührt! Dich zum Lachen zu bringen ist wie eine Sucht. Der Rehleinpapa und ich können nicht genug davon bekommen. Ein kleines Lied, ein bischen Wackeln, du brauchst keine große Einladung von uns. Fremde belohnst du dagegen nur selten mit einer spontanen Regung. Du nimmst jeden genau unter die Lupe und zeigst dabei eine gesunde Skepsis. Wenn es dir zuviel wird, drehst du dich weg. Gefremdelt hast du bis jetzt immer noch nicht wirklich.
Bist du wütend, schmeißt du die Beine auf den Boden, so heftig, dass wir manchmal befürchten, du tust dir weh. Doch du scheinst eher von der harten Sorte zu sein. Abends finde ich Kratzer und blaue Flecken, die du dir tagsüber auf deinen Untersuchungsreisen zuziehst. Und wenns mal richtig rummst, weinst du nur kurz. Es gibst einfach zu viel zu tun um sich mit Weinen aufzuhalten.

Du hast mich gerne im Blick, aber du bist eindeutig keins dieser Kuschelkinder. Ein bisschen schade für mich als Mama, aber ich akzeptiere das.Wenn du müde bist und dir die Augen reibst, nutze ich die Chance und lege meinen Kopf an deinen und küsse deine kühle Wange. Diese Momente könnten ewig dauern.

Du quasselst den ganzen Tag. Ununterbrochen kommentierst du einfach Alles. Sage ich "Nein", weil du vielleicht mal wieder in Richtung Katzenklo unterwegs bist, grinst du mich an und schiebst ein lautes "neinneinnein"! hinterher. Wenn ich singe, singst du leise mit und besonders interessante Dinge werden schon mal mit einem "Da" kommentiert. Ich könnte dir stundenlang zuhören. Wir verstehen uns sehr gut :-)

Du schläft super. Mittags 2 Stunden und abends gehst du um 19:30 Uhr ins Bett. Ich hatte ein Ritual eingeführt, bei dem ich dir noch "Lalelu" singe, bevor ich dich hinlege. Gerne verzichtest du darauf. Wenn du müde bist, willst du einfach nur noch ins Bett und mit deinem Hasi kuscheln. "Zack" auf die linke Seite gedreht, Beine zusammenklappen, fertig! Wie ein kleines Klappmesser und bist innerhalb von 2 Sekunden im Land der Träume verschwunden. Du schläfst alleine ein, und wenn du wach wirst, kann ich dich mit ein paar Kopfstreichlern beruhigen. Du möchtest noch 2x nachts dein Fläschchen und das stört mich nicht, denn du schläft danach sofort wieder ein. 

Seit einer Woche isst du wie ein Scheunendrescher. Vorgestern hast du abends 3 Stücke Brot mit Frischkäse verdrückt. Obst jeder Art und Tomaten sind für dich das Größte. Du hast schnell gelernt dich nicht zu verschlucken und mit deinen 6 Zähnchen beißt du dich genüsslich durch die Speisekarte. Ich spüre, dass du lieber feste Kost magst. Den Brei verweigerst du immer öfter. Du bist jetzt 81 cm groß und 9,8 kg schwer und hast Schuhgröße 20. Wir kennen 1 1/2 Jährige, die genauso groß und schwer sind. Die Kartons mit aussortierter Babykleidung stapeln sich im Keller und ich frage mich, wo willst du nur hin, mein Schatz?

Du hast dich so in mein Herz gebort, dass ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellbar ist. Die ganze Familie ist vernarrt in dich und deine Späße. Alle Augen leuchten, wenn du dabei bist. Du hast alles verändert. Und ich bin mir sicher, ich habe dich schon mein ganzes Leben geliebt! Mein kleines Monster, mein Rehlein.



Donnerstag, 30. Mai 2013

Kindersicherung

Das man seine Wohnung kindersicher machen muss, wenn das Kind beginnt seinen Radius zu erweitern, ist ja logisch. Bis jetzt dachte ich da an Steckdosen, Kabel, scharfe Ecken, Treppen und das Katzenklo. Jetzt belehrt mich das Rehlein eines Besseren. Während ihrer Reisen über unsere schönen, alten Holzdielen, sammelt sie fleißig kleine Splitter. In ihren Haaren, in ihrer Kleidung. Dabei hat sie sich noch nie verletzt. Mit ihrer "Kugelmethode" schiebt sie ihren Kopf quasi nonstop über das Holz. Ihr scheint es sogar zu gefallen den Widerstand zu spüren. Wie eine kleine Schlange schlängelt sie sich durch die Wohnung und erprobt so ihre Wahrnehmung. Ich freue mich sehr über ihre Fortschritte, sorge mich aber dennoch. Noch kann sie mir nicht sagen, wo es ihr wehtut und ich möchte nicht in die Situation kommen, ein schreiendes Baby nach einem kleinen Splitter zu durchsuchen! 
Als ich das Thema neulich abends mit dem Platzhirsch besprach, hatte der eine wirklich unschlagbare Idee. "Tja, dann müssen wir eben den ganzen Boden mit Decken auslegen!" sagte er trocken. Nee klar. Das würde den Drama Kater freuen! Schließlich nimmt er die Babydecke dankend an sich. Diese und alle weiteren Gegenstände, die mit der Geburt des Rehleins hier eingezogen sind, wurden seiner Meinung nach schließlich nur für ihn gekauft und liebevoll arangiert. Der Hund weiß zwar, dass er nicht auf die Babydecke soll, aber ich werde ihn sicher nicht komplett aus einigen Zimmern verbannen, weil diese mit Decken ausgelegt sind. Und überhaupt und sowieso, nicht mit mir! Wir wohnen nun mal im Altbau, da gibt es eben auch alte Dielen, rissige Putzwände und knarrende Türen. Einer der Herzensonkel kam vorbei und bearbeitete die schlimmsten Stellen mit dem Schleifgerät. Da, wo mein Schreibtischstuhl sich immer wieder mit den Rollen über das Holz schiebt. Müssen also nicht die ganze Wohnung schleifen! Nach dem Einzug vor 7 Jahren hatte ich gehofft, das nie wieder tun zu müssen. Wer es schon mal erlebt hat, weiß wieso. Sandsturm in der Wüste ist nix dagegen. Also setze ich das Rehlein immer wieder brav auf seine Decke und warte, bis sie sich erneut zu mir rübergerollt hat. Ich will eh schon länger einen anderen Stuhl. Einen alten, ohne Rollen, mit Armlehnen. Wer also einen im Keller hat, bitte melden :-) 
Bevor wir nun zum Baumarkt fahren und alles weitere für eine kindersichere Wohnung besorgen, bestaune ich die Schlangenkünste meines Kindes und hoffe, dass sie ihre Methode bald ändert.


Sonntag, 26. Mai 2013

Ab jetzt ohne Quälerei bitte!

Neulich sitze ich nichts ahnend vor der Glotze und schaue ein bekanntes Mittagsmagazin, während ich mich meiner Maniküre und Pediküre widme. Gezeigt wird eine Reportage über die Gewinnung von Nerzöl. Hatte ich auf jeden Fall schon mal gehört. Klar ist auch, dass Nerz eine Art Marder ist, also ein in der Wildnis lebendes Raubtier. Indessen fahren die Reporter zu einer der sogenannten Nerzfarmen und ich frage mich schon jetzt, wie ich mich wohl am Ende der Sendung fühlen werde. Unwahrscheinlich, dass die Verantwortlichen dort den Nerz höflich um sein Öl bitten, oder? Und, wie schon erwartet, hat die Arbeit auf einer Nerzfarm nichts mit Höflichkeit zutun. Ich verzichte darauf, zu beschreiben, wie das Öl gewonnen wird. Kurz gesagt, es ist die reine Folter! Richtig geschockt war ich dann, als deutlich wurde, dass Nerzöl in nahezu allen Badezimmern vorhanden ist. Benutze ich Shampoo und Pflegecremes, für die ein Tier so sehr leiden muss? Was ist mit der Creme, die gerade an meinen Händen und Füßen zu "unwiederstehlicher Geschmeidigkeit" führen soll. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe und was das heutige Schöhnheitsprogramm angeht, kann ich mich entspannen. Doch wie sieht es mit dem Rest der Kosmetik aus? Noch bevor ich ins Bad trotte, verfluche ich meinen "Ich kann jede Probe gebrauchen - Tick". Meine Liebe zu immer wieder wechselnden Produkten schent sich nun entgültig zu rächen. Und das ist auch gut so! Was kaufe ich auch ständig neuen Kram, wo ich doch meine ♥ Pflege längst gefunden habe. Um es vorweg zu nehmen, die ist von Weleda und 100% Tierversuchsfrei. Ich mache mich also auf die Suche nach dem Nerzöl, oder wie es auch genannt wird : Minkoil oder Mustela - Öl. Wie praktisch, dass die Inhaltsangaben auf Artikeln so übersichtlich gekenntzeichnet sind *&%§`!grrr`/$&%'*
Stunden später komme ich zu folgendem Ergebnis: Glücklicherweise befindet sich nur ein Produkt in meinem Haushalt. Und dieses wirbt auch noch ganz klar mit dem Öl. Das würde dem Hund gar nicht gefallen! Da hatte ich einfach blind ins Regal gegriffen, nachdem sich mein Vierbeiner mal wieder in den toten Überresten eines anderen Tieres gewälzt hat. Das passiert mir nicht nochmal! Im Zuge meiner Recherche bin ich auf die Seite http://animalsliberty.de/ gestoßen. Hier werden alle gängigen Produkte entlarvt. Und siehe da, selbst Loreal, Dove und Garnier verzichten nicht auf Tierversuche. Und die sind sehr wohl in unserem Bad zu
finden. Irgendwie traurig, dass ich erst mit der brutalen Wahrheit konfrontiert werden musste, um mich für einen bewussteren Umgang mit Produkten zu entscheiden. Doch jetzt ist es so und ich möchte nicht länger wegschauen. Also schnell weiter informiert und siehe da, auch bei Babynahrung ist der Wurm drin. Tröstlich, dass ich bis jetzt keine der "rot markierten"  Dinge gekauft habe! Die oben genannte Seite ist sehr übersichtlich und so kann doch sicher jeder von euch mal einen Blick auf seine Lieblingsartikel in der Liste werfen, oder? Ich durchforste in der Zwischenzeit meinen Fundus nach Marken, die ohne Tierversuche auskommen und entsorge den Rest. Dafür werde ich dann sicher nach dem Wochenende mit einer absolut notwendigen Shoppingtour belohnt, denn ohne Kosmetik möchte ich auch nicht leben. Aber ab jetzt ohne Quälerei bitte!


Mittwoch, 22. Mai 2013

Wo ein Wille ist...

Ich bekenne mich schon seit einiger Zeit zur "Teilzeit - Spießigkeit". Das heißt, ich verbringe meine Freizeit mit Tätigkeiten, die für andere Menschen den typischen Spießer ausmachen. Nicht ausschließlich, aber eben doch hin und wieder ganz gerne. So halte ich mich zum Beispiel, bei schönem Wetter, jede freie Minute in unserem Garten auf, um etwas ein - oder umzupflanzen, zu beschneiden, zu düngen oder auch rauszureißen. Letzteres mit viel Bedacht, denn noch lieber schaue ich einfach zu, wie die Natur sich ihren Weg bahnt und immer wieder neue Pflanzen zu uns trägt. Aber natürlich ist dies auch ein schönes Stück Arbeit und nicht immer habe ich Lust den Rasen zu mähen, wo ich dies doch erst vor einer Woche getan habe. Recht angenehm kann da der ein oder andere Regentag sein. Wenn es so kalt und "usselig" wie in den letzten Tagen ist, habe ich selbstverständlich andere Dinge zu tun, als mich dem Urwald hinterm Haus zu witmen. Und wirklich, als ob es kein Morgen geben würde, sammelt das Grün all seine Kraft und explodiert quasi im tristen April / Mai Wetter. So fing mein Schnittlauch, welches im letzten Winter mehr als erfrohrens schien, an sich auf die Blüte vorzubereiten. Noch nie hatte ich blühendes Schnittlauch!
Was mich aber noch mehr wundert, ist der Überlebenswille des Efeus. Kennt man ja, das resistente Kletterkraut. Im letzten Herbst habe ich die Wand der Nachbarn komplett davon befreit. Es hatte sich schon unter das Dach vom Anbau geschoben und so viel Natur wollte dann doch niemand im eigenen Wohnzimmer. Jetzt fiel mir die Tage dieser kleine Trieb auf, der von mir völlig unbemerkt wieder zu neuem Leben erwacht ist, ohne Kontakt zur Erde zu haben. Seit Monaten vom Erdboden getrennt, versucht es die Pflnaze doch noch den Weg zum Sonnenlicht zu finden.
Und die Erdbeeren, die hin und wieder den "Hundespezialdünger" erhielten, suchen sich nun ihren ganz eigenen Weg und bevorzugen anscheinden die Steine vor dem Beet.
Unserem Garten ist es also erst einmal egal, dass vom Sonnenschein weit und breit nix zu sehen ist. Und schließlich muss es ja weitergehen. Wo ein Wille ist, ist eben auch ein Weg! Kann es kaum erwarten, dem rehlein eine Matschecke einzurichten und mit ihm gemeinsam Blumen und Gemüse zu säen.

Mittwoch, 15. Mai 2013

9 Monate Rehlein

Heute bist du 9 Monate und 1 Tag alt und das Leben mit dir macht einfach nur Spaß! Im Moment leidest du allerdings sehr unter den 4 Zähnen, die frecherweise alle gleichzeitig aus deinem Oberkiefer sprießen. Fieber und Schmerzen bestimmen nun schon den zweiten Tag unseren Alltag. Doch auch das geht vorüber und gemeinsam schaffen wir das *Schakka*!
Wenn du also nicht gerade Zähne bekommst verbringst du so deinen Tag:
Du bist wirklich ein zufriedenes Kind. Nachs kommst du wie ein Urwerk und trinkst alles bis zum letzten Tropfen auf. Auch sonst beginnst du immer häufiger wie ein Scheunendrescher zu futtern. Wir bewegen uns langsam von total pürriert hin zu stark zerstampft und obwohl du nach wie vor empfindlich auf ungewohnte Nahrung im Rachenbereich reagierst, wird nicht alles wie sonst ausgespuckt. Wasser geht immer und so liebst du deine kleine Trinkflasche abgöttisch. Der Schnabel geht schon auf, da hast du sie gerade mal irgendwo entdeckt. Du kugelst dich quer durch den Raum, wobei dein Radius immer noch überschaubar ist. Schön für mich, denn so klappen Haushalt und Babybespaßung noch sehr gut! Am liebsten räumst du deine Spielkisten aus. Betohnung liegt hier auf AUS. Das mit dem EINräumen kommt sicher später :-)
 Hin und wieder gibt es Tage, an denen du am liebsten an meinen Bauch getackert wärst. Wenn ich den Raum verlasse, zeigst du deutlich, dass dir das nicht gefällt. Also kommst du auch schon mal mit ins Bad und darfst mir von Badezimmerteppich aus beim Duschen zuschauen. Dabeisein ist eben alles! Der Kinderwagen ist deine Festung. Schön die Lehne hochgestellt, wird alles und jeder streng beobachtet. Dabei saugst du nach wie vor alles wie ein Schwamm in dich auf. Du wechselst gerne auch mal den Schoß, so lange ich in der Nähe bin - kein Problem. Der Hund und der Chaoskater werden morgens mit einem lauten Quitschen von dir begrüßt und wenn sie sich durch die Bude jagen oder vor deiner Nase schmusen, gluckst du vergnügt. Deine Harre wachsen zunehmend dichter, man könnte schon eine kleine Locken hinter den Ohren abschneiden, doch der Platzhirsch weigert sich. Vielleicht befürchtet er, dass ihm dadurch dein schnelles Wachstum noch bewusster wird. Vor ein paar Tagen hast du zum ersten mal mein Gesicht in deine kleinen Hände genommen und mich mit aufgerissenen Mund und einem langen "aaaahhhhhh" abgelutscht. Das sollte doch bestimmt ein Küsschen sein, oder?
Es ist ein bischen schwer, über das gutgelaunte Baby zu schreiben, wenn man seit über 48 Stunden nur ein weinerliches "armes" Baby zuhause hat. Ich leide so sehr mit dir! Doch das Größerwerden beinhaltet eben auch mal solche Tage und wie heißt es doch so schön : " Jeder Infekt, jedes Fieber stärkt das Imunsystem ihres Kindes!" Ich kann mich zwar wirklich nicht darüber freuen, aber ich spüre, wie ich immer gelassener damit umgehe, wenn es dir schlecht geht. Da ich die letzt Nacht mal wieder mit dir gemeinsam im Bett verbracht habe, schmerzt mein Nacken vom eweigen "Rechtsliegen", denn du hast mich mit deinen Händen festgehalten und deine Beine sind direkt nach dem Einschlafen - zack- wie ein Klappmesser zur Seite gekippt und halb auf meinen leigen geblieben. So konntest du sicher gehen, dass ich bei dir bleibe.  Jetzt schlummerst du deinen Mittagsschlaf und ich bete die Zähnchen an, dass sie dir nicht noch mehr Schmerzen bereiten. Unvorstellbar dich jetzt nicht bei mir zu haben! Was machen die Mamas, die wieder arbeiten müssen? Wie schaffen sie ihren Tag, mit dem Wissen, dass das Kind wo anders auf einem anderen Arm leidet? Zum Glück haben wir noch 15 Monate Zeit, bis wir zwei tagsüber getrennte Wege gehen. Und dann bleibe ich bei jedem Fieber und wenns dir schlecht geht, bei dir. Da kenn ich nix. Versprochen!

Freitag, 10. Mai 2013

Kein Geld der Welt...

Wie schön, dass es immer rnoch Dinge gibt, die man selbst mit 32 zum ersten mal tut! So habe ich gestern zum ersten mal Lotto gspielt. Online, von zuhause aus. Ich glaube, ich wäre nie in eine Lottobude gegangen. Bis jetzt hatte ich immer Sorge, ich würde etwas falsch machen. Das ist natürlich Quatsch. Schließlich möchten die Chef`s vom Lottoverein, dass jeder Idiot die Regeln versteht. Mein Enthusiasmus wurde allerdings promt vom Platzhirsch zerstört, der mir erst einmal erklärte, dass es total sinnfrei wäre, die Zahl 19 zu tippen, da ja viele Menschen 19...irgendwas Geburtstag haben und man weiß ja, dass alle ihren Geburtstag tippen. Ich wusste nicht, weswegen ich mich mehr ertappt fühlte. Wegen der Tatsache, dass gleich zweimal die 19 auf meinem Schein stand, oder dass ich einfach drauflos getippt hatte. Also quasi die Zahl, die mir vor die Linse kam. Ganz spontan, ohne nachzudenken. Querbeet eben. Glücklicherweise ist der Platzhirsch ein schlauer Mann und so hielt er sich nicht weiter an meiner "Tippen für Anfänger" Wahl auf, sondern überlegte direkt, was man mit dem Geld machen könnte. Welche Summer dabei heraus kommt, war uns egal, hauptsache es reicht für alle! Und wenn man so überlegt, wer alles unter "Alle" fällt, muss es eine hohe Summe sein. Wir denken da nämlich an Dinge wie Häuser der Liebsten abbezahlen, gemeinsamer Urlaub mit der ganzen Familie, Anbauen, Ausbildungsfond fürs Rehlein, Selbstständigkeit, Firmengründung usw. Nicht etwa so etwas unnötigens wie Shoppen...*räusper*. Als wir mit der "Wünsch dir was" Sache durch waren, fragte er mich, wie so oft: "gehts dir gut?" Eine eher retorische, routinierte Frage. Und ich sagte " Wie könnte es mir nicht gut gehen?" Und wir beide wussten, was gemeint war! Kein Geld der Welt kann kaufen, was wir schon besitzen. Unsere Liebe und ihr Resultat.
Jetzt hängt der ausgedruckte Schein an meiner Pinnwand und ich warte auf die Samstagsziehung. Für 10 Euro und 10 cent kann man sich ruhig mal ein wenig Träumen gönnen um dann ganz nebenbei feststellen, dass man schon alles hat.
Schönes Ding!

Mittwoch, 24. April 2013

Mein kleines Wunder

Heute ist zum ersten mal passiert! Mir ist die Decke auf den Kopf gefallen. Ganz plötzlich. Nach über einem Jahr zuhause, wünschte ich mir heute meinen Job zurück. Heute, anders als sonst, hatte ich schon morgens das Gefühl, nichts mit mir anfangen zu können. Die Nacht war erschreckend kurz. Ich fühlte mich als hätte ich bis morgens durchgetanzt. Und das spürte wohl auch das Rehlein, das mir beharrlich zeigte, dass es mit der schlechten Laune prima mithalten konnte. Sie aß schlecht, sie schlief schlecht und das Fieber der letzten Nacht hielt sich ebenfalls wacker. Ich sagte einen Termin ab, auf den ich mich gefreut hatte und stand nun vor einem leeren Nachmittag mit einem knatschigen Kind.Und da, während ich am Rechner sitze und kurz gedankenverlohren aus dem Fenster glotze (ich habe schon öfters erwähnt, wie gut das "ausdemFensterglotzen" tun kann), ist sie einfach auf mich gefallen. Diese Decke. Es war ein Gefühl der Langeweile. Ein "Ich muss doch hier raus" Gedanke. Für gewöhnlich fällt mir immer was Schönes ein. Doch heute schien ich wie gelämt. Aus irgendeinem Grund war alles doof. Wir gingen nicht raus, denn es fand sich nichts, dass mich motiviert hätte.Und so bekam ich schlicht und ergreifend schlechte Laune. 
Das zog sich den ganzen Tag hin und alle mussten unter mir leiden. Natürlich gab es auch vereinzelte schöne Momente. Schließlich habe ich ja das süßeste Kind der Welt. Doch dieses verhielt sich ähnlich wie seine Mutter, wahrscheinlich um sich einfach an die Gegebenheiten anzupassen. Sogar der Hund musste das ein oder andere völlig unnötige Leinenrucken über sich ergehen lassen und entschied sich so zum Dauerziehen, nur um nicht neben mir, der Spaßbremse laufen zu müssen.
Als nun endlich der Rehleinpapa von der Arbeit kam, verdoppelte sich das üble Karma, denn er hatte anscheinend einen ähnlich bescheidenen Tag hinter sich. Ich fieberte dem Feierabend entgegen, um mich von leichter Unterhaltung des Fernsehens berieseln und leise in den Schlaf labbern zu lassen. Doch wie das Leben nun mal so spielt, lief alles anders. Ich habe mich stets damit gebrüstet, wie schön doch das Rehlein abends ins Bett geht. Flasche, singen hinlegen, fertig! 
Heute nicht. Heute schien sie wütend und traurig zugleich zu sein. Sie weinte, schrie und kam auch nach mehreren "Hand auf den Bauch, Spieluhr an, Kuss und tschüss" nicht zur Ruhe. Als sich spürte, wie die schlechte Laune sich in Wut wandelte, beschloss ich eine Auszeit zu nehmen. Ich setzte mich auf den Balkon. Kurz die Augen schließen und durchatmen. "Bitte, bitte gib mir mehr Gelassenheit" murmelte ich. Gelassenheit, die ich mich durch alle Arten des Stresses sicher hindurchführt. Alles ist gut, ich bin ein glücklicher Mensch und schätze, dass man mich auch so wahrnimmt. Die Kleine darf auch mal einen schlechten Tag haben! Ich hörte das Kind, dass jetzt jammernd und schlurztend durch das Babyfon dröhnte. Wie war das noch mit dem Schreien lassen? Soll man doch nicht tun, weil die Kinder sich dann alleine und verlassen vorkommen...irgendwie kam ich mir auch alleine und verlassen vor. Mich durchströhmte eine Welle des schlechten Gewissens und so ging ich zu ihr, setze mich an das Bett und athmete tief in mich hinein.



 In der Stille des Kinderzimmers schaute sie mich durch die Stäbe des Bettes an, beruhigte sich sofort und als ob ich ihre Gedanken lesen könnte, wusste ich, dass sie einfach nur noch ein wenig Sicherheit brauchte. Sicherheit für dieses Tag, an dem ich mit schlechter Enrgie großzügig nur so um mich geschmissen hatte. Plötzlich war ich ganz ruhig und für einen Bruchteil einer Sekunde sah ich die Welt durch ihren Augen. Ich begriff, dass ich mich an diesem Abend noch nicht, wie sonst üblich, bedankt hatte. Noch nicht "danke" gesagt für dieses wunderschöne Leben! Noch nicht "danke" gesagt für dieses Geschenk da vor mir! Ich schämte mich für meinen Missmut und dafür, dass ich für das Wesentliche heute kein Auge hatte. Da streckte mir das Rehlein seine kleinen Hände durch das Bett. Ich ergriff sie sofort und es verschlug mir den Atem, wie wundervoll dieser Moment war. Aufmerkam beobachtete sie mich und ohne den geringsten Laut streichelte sie mehrere Minuten meine Hand. Ich bin mir sicher, dass das die Antwort auf meine Bitte nach Gelassenheit war. Mit der Gelassenheit kam die Dankbarkeit und ich konnte Teil dieses Momentes sein. Kurz darauf ließ sie mich los, aber folgte jede meiner Bewegungen mit ihren dunklen großen Augen.
Dann schlief mein Fuß ein und ich wollte natürlich auch nicht für den restlichen Abend hier im Dunkeln sitzen. So stand ich mit einer "Was tun wenns nicht klappt - Strategie" im Kopf, einfach auf und ging hinaus.
"Wenn das jetzt klappt, fress ich nen Besen!" sagte ich zur besseren Hälfte im Wohnzimmer. Bescheuertes Sprichwort und doch wieder gesagt!
Was soll ich sagen. Es hat geklappt sie war damit zufrieden. Damit, dass ich mit viel Gelassenheit den Abend beendet habe.
 Das Danken hilft, wenn man vergessen hat, wie es eigentlich geht, das Zufrieden sein. Das hier ist sehr persönlich und dennoch schreibe ich es, um vielleicht den ein oder anderen zum "danke" sagen zu animieren und um mich ewig an diesen Moment zu erinnern. An diesen Moment in dem ich mein kleines Wunder erlebte. Ganz unaufgeregt. In Jogginghose auf dem Fußboden vor dem Bett meiner Tochter.



Freitag, 12. April 2013

 8 Monate Rehlein

Jeden Morgen sehe ich dich an und bin mir sicher, dass du dich erneut verändert hast. Ein anderer Blick ein neues Geräusch, eine noch nie dagewesene Geste. Nach wie vor bist du ein sooo zufriedenes Kind! Wenn du Platz hast, kugelst du hin und her. Wenn nicht, dann eben nicht. Immer häufiger lässt du dein Nachmittagsschläfchen aus, denn solange etwas passiert, möchtest du nichts verpassen. Seit den Fiebernächten schläfst du unruhiger und Träume reißen dich aus dem Schlaf. Wie schön, dass dich unsere Hand auf dem Bauch und ein kleines Summen, wieder zur Ruhe bringt. Ich erschrecke jedes Mal, wenn das Babyfon anspringt. So sehr ich es auch versuche, das kann ich nicht abstellen. Nachts trinkst du uns die Haare vom Kopf, während du tagsüber nicht auf die Idee kommen würdest nach Essen zu verlangen. Klar, du magst deinen Brei (nur bitte keinen Blumenkohl) und auch das Fläschchen wird genehmigt, aber eben erst, wenn man es dir unter die Nase hält. Also von mir haste das nicht! Das Wickeln ist inzwischen Schwerstarbeit, da du nur zu gerne Mamasordnungssystem auf dem Wickeltisch durcheinander bringst und komischerweise das Drehen da besonders wichtig für dich scheint.. Dabei windest und wendest du dich wie ein Wurm und findets es sehr witzig, wenn ich verzweifelt "nein, nein, nein" sage. Dein Held ist der Rehleinpapa und wenn er durch den Raum läuft, könnte man meinen, du drehst deinen Kopf um 360 Grad. Guckt er dann, zappelst du ganz aufgeregt und lachst so süß, dass er dich einfach schnappen muss, egal, was er gerade vorhatte. Ich bin also ganz sicher nicht mehr die wichtigste Frau in seinem Leben :-)
Du liebst es, Tücher von irgetwo runterzuziehen. Kurz bevor es auf dich fällt, guckst du mich ganz aufmerksam an und wir kichern gemeinsam vor Spannung. Es folgt ein Lachen, das mich alles vergessen lässt. Du bist die beste Seelensalbe, die ich mir vorstellen kann! Wenn du da bist, muss ich dich ständig anschauen, um dir ein Lächeln zu entlocken. Wenn du schläfst vermisse ich dich und wenn du in den seltenen Fällen mal nicht in meiner Nähe bist, versuche ich mir deinen Geruch herbeizuriechen. Du hast zwei Zähnchen bekommen und sie blitzen unten auf, sobald du den Mund aufmachst. Beim Abendessen sehnst du schon während des Breis die Möhre herbei, die du danach fachmännisch untersuchst. Dabei drehst du sie langsam in deiner Hand und kommentiert höchst konzentriert alle Einzelheiten. Deine zwei Zähne knabbern darauf herum und mittlerweile bist du nicht mehr ganz so irritiert, wenn du tatsächlich ein Stück abbeißt.
Manchmal weiß ich nicht, ob ich glücklich oder traurig sein soll, dass du nun schon so groß bist. Ich freue mich über jeden Entwicklungsschritt und doch bin ich mir bewusst, dass jeder Einzelne davon dich zu mehr Selbstständigkeit führt und dadurch auch mehr Raum zwischen uns entsteht.

Ich gönne dir jeden Zentimeter, mein ♥ Kind!!!!

Freitag, 29. März 2013

Oh weh, oh weh, Zahnen tut weh! Oder, wie ich solidarisch mitleide...

Nachdem das Rehlein seine ersten beide Zähne ganz leise und unauffällig an die Oberfläche brachte, machen sich nun andere der weißen Spitzen auf den Weg. Ich weiß gar nicht, ob es einer oder mehr sind, denn ehrlich gesagt, zu sehen ist nix. Könnte daran liegen, dass es schier unmöglich ist, einem Baby so im Mund herumzufummeln, wie man es möchte. Das Baby möchte das nämlich nicht! Egal, es müssen Zähne sein, da bin ich mir sicher! Habe ich doch in mühseliger Detektivsarbeit alle Indizien und Beweise gesammelt. Zunächet einmal eine Art von Quengeligkeit, die ihres Gleichen sucht. Wie einer Frau an ihren besonderen Tagen, kann man dem Rehlein nichts recht machen. Legt man es hin - blöd! Nehm ich es auf den Arm und setze mich hin - noch blöder! Latsche ich rum mit ihr auf dem Arm - ok. Aber bloß nicht stehenbleiben! Nächster Punkt ist der Inhalt der Windeln. ich gehe jetzt nicht weiter darauf ein. Alle Mamas wissen, was ich meine, wenn ich sage, es sieht anders aus und riecht auch so wie es aussieht.
Als ich meine Tochter gestern morgen aus dem Bett nahm, sah sie aus, als hätte sie eine Ohrfeige bekommen. Eine Wagne knatsch rot und heiß. Nach dem Fiebermessen war dann alles klar. 38,5...noch kein Grund zur Panik. Und nein, wir haben noch keins dieser tollen, neumodischen Fieberthermometer, die man lediglich ans Ohr halten muss. Habe ich aber natürlich direkt bestellt, als mir klar wurde, wie dämlich es sein muss, das Kind in der Nacht zu wecken, Windel ab usw. An dieser Stelle ein Dank an Amazon Prime. Morgen haben wir das Ding :-)
Der Tag nahm dann so seinen Lauf und gegen Abend waren es schon 39,2....! Ich bin ja umgeben von Familienmitgliedern und Freundinnen, die alle auf Homöopathie schwören und ich selber greife schon seit Jahren lieber zum Globuli als zur Pille. Daher gab es für dasRehlein erst einmal Camomilla und gaaaanz viel Liebe. Kurz noch schnell den Status in meiner Muttigruppe bei Facebook aktualisiert, damit auch wirklcih alle bescheid wissen. Grandios, wie meine Mädels eben sind, riefen auch gleich zwei von ihnen an, um sich auf den neusten Stand der Zahnung zu bringen und um, ich denke, dass war der eigentliche Grund ihres Anrufes, mich zu beruhigen. Danke, Ich liebe euch! Ich wollte cool bleiben und stecke das Rehlein in sein Bett. Was sollte es schon bringen, sie neben mich zu legen und die ganze Zeit anzustarren. Davon sinkt das Fieber nun auch nicht. Also rüber zum Fernsehen und Topmodel gucken. Schnell musste ich feststellen, dass ich noch nicht einmal dieser leichten TV Kost folgen konnte. So nervös, war ich das letzte mal kurz vor der Geburt. Und da ging es mir besser, denn ich hatte das Kind ja nah bei mir. Wachmachen wollte ich sie auch nicht und so schlich ins rüber um die Lage zu checken. Sie wimmerte leise vor sich hin und als ich die Hand auf ihr Köpfchen legte, kam es mir vor, als könne man ein Spiegelei darauf braten. Mein Herz zersprang! Was war ich doch für eine schlechte Mutter, sie hier einfach sich selbst zu überlassen. Der Rehleinpapa,  dessen Urlaub soeben begonnen hatte, versuchte mich zu beruhigen. Nett gemeint, brachte dennoch gar nichts. Ich wartete also auf ihr Erwachen und tiegerte leise im Zimmer hin und her. Es dauerte nicht lange, bis sie sich meldete und mein bereits zersprungenes Herz bröckelte von meiner Brust. Sie quasselte wildes Zeug, also nicht das übliche Babygequassel, und war völlig von der Rolle. Jetzt oder nie! Thermometer rein, 39,5, Zäpfchen rein und rüber in unser Bett. Noch nie habe ich meinen Mann so schnell und folgsam erlebt. In sachlicher, leicht überspannter Weise, schickte ich ihn diverse Dinge holen oder vorbereiten und er machte alles, ohne nachzufragen. Jetzt sah ich auch bei ihm die Sorge im Gesicht. Für ale, die jetzt denken : "Hallo, das ist nur Fieber!" Ich weiß es! Doch die Gefühle einer Mama, wenn das Kind eben das erste mal Fieber hat, sind nicht zu erklären. Man hat quasi selber fiebrige Unruhe. Nun lagen wir Kopf an Kof im Bett und schauten uns in die Augen. Sie quasselte immer noch wild vor sich hin und wimmerte, während sie in meinen Haaren fummelte. Bald wirkte das Zäpfchen und sie schlef vor Erschöpfung ein. Die darauffolgende Stunden erinnerte mich vom Schlafpensum stark an die ersten Nächte mit ihr und genauso intensiv war es dann auch. Endloses Kopfstreicheln und viele angefangene Fläschchen später kam der Morgen und jetzt liegt sie hier einigermaßen zufrieden auf ihrer Decke. Selber noch ganz erschöpftf, verschiebe ich die Dusche auf später und bin mir sicher, in der nächste Nacht bin ich zwar weniger nervös, aber ich werde genauso mitleiden!


Montag, 25. März 2013

7 Monate Rehlein

Ich möchte eine schöne Tradition von einem meiner ♥ Blogs übernehmen. Mamamiez schreibt monatlich so liebevoll über die Entwicklung ihrer Kinder, dass ich mich nun auch darin versuchen möchte.
So, mein Rehlein. du bist heute sieben Monate, eine Woche und vier Tage alt. Wirklich, du bist ein sehr zufriedenes Kind. Immer und überall kann man dir ein Lächeln entlocken, vorausgesetzt, man steht auf deiner Favoritenliste! Morgens begrüßt du uns mit einem verschmitzten Lachen und liegst immer komplett falsch herum im Bett. Keine Ahnung wie du das machst. Du kannst dich vom Rücken auf den Bauch drehen, aber dann muss es da schon etwas sehr wichtiges zu tun geben. Am liebsten stehst du mit unserer Hilfe. Dann bist du stolz wie Oskar. Sitzen klappt auch super und du kippst immer seltener zur Seite um. Auch das, erfreut dich eher. Alles, was mit Bewegung zu tun hat, findest du super! Du brabbelst den ganzen Tag und von Flüstern bis Pfeifen ist alles dabei. Wenn du einmal gemütlich auf deiner Decke liegst und einer von uns kommt vorbei, freust du dich so sehr, dass du mit Armen und Beinen aufgeregt zappelst. Wehe, wir gehen dann einfach wieder weg. Dann zeigst du uns, dass du eben auch mal meckern kannst! Alles, was du zwischen deine kleine Hände bekommst, wird eingehend untersucht und so schnell nicht wieder hergegeben.Weder mittags noch abends gibt es Schwierigkeiten mit deinem Schlaf, was uns sehr stolz macht. Natürlich bist du der Star auf jeder Familienfeier und deine positive Energie lässt jede schlechte Laune wir im Flug verschwinden.
Wenn du müde bist, nimmst du mein Gesicht in deine Hände und reibst deine kleine Nase an meiner. Es ist das allerschönste auf der Welt, wenn du dich so zu mir drehst. Wir kuscheln viel und wenn ich singe und du auf meinem Arm liegst, singst du ganz leise mit. Abends essen wir alle zusammen, was jedes Mal ein großes Vergnügen ist, da wir dich gerne beim Erkunden beobachten! Ich trage dich im Tuch, wenn ich im Keller die Wäsche mache und wirklich alles wird von dir kommentiert und hin und wieder lachst du einfach laut los.
In meinem Herzen nimmst du den meisten Platz ein, was bestimmt für den Rehleinpapa in Ordnung ist, da es ihm genauso geht.

Du bist unser allergrößte Schatz!

Samstag, 23. März 2013

Die Zeit davor

Wenn ich abends im Bett liege, gehe ich gedanklich noch einmal den Tag durch. Was hab ich geschafft? Was muss ich noch erledigen? Und was ist morgen angesagt? Da kommt mir eine Frage in den Sinn. Wie war denn eigentlich die Zeit davor? Vor der Geburt vom Rehlein. Ich denke natürlich als erstes an meinen Job, den ich ja auch ein wenig vermisse. Ich bin um 5:45 aufgestanden und war schon um 7:00 im Automeeting mit meiner Chefin. Mittags erschlagender Müdigkeitsanfall, der aber täglich gekonnt ignoriert wurde, da man in einer Instutition wie unserer, schlecht Powernapping betreiben kann. Kinder, Eltern, Träger, Kollegen alle möchten umsorgt und betreut sein. So powerte ich jeden Tag bis 16:00 durch, um dann erneut im Automeeting auch noch die Fahrt nachhause sinnvoll zu nutzen. Dort angekommen, war erst der Hunde und dann der Haushalt dran. Der Rehleinpapa und ich freuten uns auf einen gemütlichen Abend mit lecker Essen und einem spannenden Film. Heute bin ich weit davon entfernt um 5:45 entdgültig aufzustehen. Und die Mettings halte ich mit meiner Tochter im halbdunklen Kinderzimmer. Wenn ich gegen 7:00 von ihr geweckt werde, bin ich zwar müde, aber höchst motiviert! Unser Tag ist ebenfalls strukturiert, doch es lassen sich viele Pausen einlegen, von denen ich damals nicht gewagt hätte zu träumen. Ich gebe zu, es gibt Schöneres, als im Regen mit Hund und Kinderwagen über die Felder zu spazieren, sich viermal täglich umzuziehen, um Essen, verdaut oder gerade frisch zubereitet, nicht länger auf der Kleidung tragen zu müssen und wenn das Rehlein schlecht drauf ist, fehlt auch mal die Zeit um einfach nur stupide aus dem Fenster zu glotzen. Das habe ich früher an ganz schlimmen Tagn im Büro betrieben und es kann wunderbar sein, glaubt mir! Damals erwischte ich mich selber manchmal dabei, wie ich mich im Trubel zwischen all den Anforderungen nach dem eigentlichen Sinn gefragt habe. Also, wen oder was würde es stören, wenn du hier nicht mehr arbeitest, einfach morgen nicht mehr kommst? Als ich meiner Chefin dann eines Morgens zwischen Papierbergen und dauerklingelndem Telefon, von meiner Schwangerschaft erzählte, wusste ich, dass es wohl doch jemanden stören würde. Und dennoch, der Laden läuft auch ohne mich. Abgesehen von jetzt gerade, denke ich verhältnismäßig selten an die Vergangeheit, an Damals. Das Leben mit Kind läßt einem kaum die Möglichkeit. In der wunderschönen Gegenwart, in der ich täglich so unzählig viele Momente erlebe, die für mich und unsere Familie so wichtig sind, wäre es einfach verschwendete Zeit sich damit rumzuschlagen. Wir, der Rehleinpappa und ich, hatten über 10 Jahre, in denen wir alles erleben durften, was man so erleben muss. Wochenenden, an denen der Morgen niemals aufhörte, nächtelange Partys und aufregende Urlaube. Nur für zwei gedacht. Wie langweilig und unvollständig uns dies alles einmal vorkommen würde, wer hätte das gedacht!

Ich liebe meinen neuen Job und habe mich noch nie so sinngebend und wichtig empfunden. Und auch wenn etwas Sorge und Angst dazugehört, der wichtigste Mensch für ein hilfloses Wesen zu sein, so erfüllt es mich doch mit Freude und Zufriedenheit. Die Zeit davor, war wie ein schönes praktisches Zuhause, das man nie verlässt und dadurch auch nichts von der Welt sieht. Wer oder Was auch immer dafür verantwortlich ist, dass unser Weg so verlaufen ist, ich danke dir!

Mittwoch, 13. März 2013

Lies doch mal wieder ein gutes Buch!

Nachdem ich festellen musste, dass ich aufgrund der plötzlich wiedererlangten Verfügbarkeit des Fernsehgerätes, meine Abende nur noch vor der Glotze verbringe, habe ich mich mit meinem Bücherregal und den darin verborgenen Schätzen beschäftigt. Dabei stolperte ich über die Bilderbücher, die ich schon vor der Geburt vom Rehlein für sie gekauft hatte. Der Wunsch nach schöner, verzaubernder Kinderliteratur, welche einen großen Erinnerungswert hat, spielte hier eine wichtige Rolle. Das kleine Hababüchlein hat sie geschenkt bekommen und dies ist auch das einzige, dass ich im Moment mit ihr lese. Doch ich freue mich wahnsinnig darauf zu erfahren, welche zu ihren ♥ Büchern werden. Ich hatte eine Menge Bilderbücher als Kind und liebe sie nach wie vor! Sie haben einen besonderen Platz im Regal und werden sorgfältig von mir entstaubt und gepflegt.

Meine Mutter hat, bis auf eines, alle behalten. Und dieses eine (welches sie, glaube ich, weggeschmissen hatte), wurde von ihr in mühseliger Recherche ausfindig gemacht und nachgekauft. Natürlich nur, weil ich als Teenager vom Verlust eben genau diesen Bucher erfuhr und ein aus heutiger Sicht, albernes Theater gemacht habe. Jetzt kann ich zugegebener Weise nicht mehr nachvollziehen, warum ich es so geliebt habe :-)
Es könnte natürlich auch sein, dass das Rehlein keines der von mir auserwählten Bücher lesen möchte. Es könnte sogar sein, dass die Comicsammlung vom Platzhirsch ihr Interesse weckt und nicht die Tigerente sondern Spiderman oder Wonder Woman sie vor dem Schlafengehen begleiten. Egal, für was sie sich entscheiden wird...."Beim Lesen lässt sich vortrefflich denken." Zit. Tolstoi