Samstag, 12. Oktober 2013

home sweet home

Der erste Urlaub mit Kind liegt hinter mir und ich habe, neben den vielen schönen Erfahrungen, auch zahlreiche Erkenntnisse sammeln können. Zum Besipiel, dass nicht nur ich besser im eigenen Bett schlafe, sondern anscheinend auch mein Rehlein zu den Gewohnheitsschläfern gehört. In der Schweiz hatten wir ein großes Reisebett zur Verfügung, welches breiter und weicher ist als ihr eigenes Bett zuhause. Trotz Kuschelhase, Rituale usw waren die Nächte für mich anstrengender als in den wildesten Stillnächten. So war das Kind z.B. am ersten Morgen der Meinung die Nacht sei um 4:00 Uhr zu Ende. Oder man könne mal von 1:00 Uhr bis 3:00 Uhr spielen. Grundsätzlich endete meine Schlafzeit spätestens um 6:00 Uhr. Das ist sicher für viele Mütter und deren Kinder nichts Ungewöhnliches, doch wir brauchten uns nie den Wecker stellen, denn das Rehlein wurde stets gegen 7:30 Uhr wach. Ohne Ausnahmen. Alles anders im Urlaub. Zum Glück gab es kostlichen Kaffee, der mir den Morgen versüßte. Eine weitere Erkenntnis ist, dass ich wirklich das absolut liebste Autofahrtenkind habe, das es gibt. Weder bei der Hin noch auf der Rückfahrt knatschte das Rehlein. Immer hin sechs Stunden dauert die Fahrt. Ein monströses Fresspaket und das über den Haufenwerfen aller Essenszeiten, zeigte sich hiebei als sinnvolle Unterstützung. Ich bin immer noch überrascht, wie man als 14 monate altes Menschlein 1 1/2 Bananen, 1 Butterknoten, 4 Quetschies, 2 Müsliriegel und unzählige Trauben  innerhalb so kurzer Zeit verdrücken kann.
Ohnehin hat das Rehlein während unseres Aufenthaltes mehr als sonst gegessen. Vielleicht lag es an meinen Eltern, die die Tischrunde erweiterten oder an ihrem Spaß, den sie hatten beim Beobachten des mampfenden Kindes. Auf jeden Fall hat das Rehlein seinen starken Willen bewiesen, alles und wirklich jedes Lebensmittel probieren zu wollen. Als ich dann der Meinung war, ein Ei genügt zum Abendbrot, zeigte sich mir und meiner Mutter ein kleiner Wutzwerg, der meine Tochter so sehr in Beschlag nahm, dass sie vor lauter Frust gar nicht mehr wusste wohin mit sich. Emotionsregulierung sei dank, hielt es nicht allzu lange an.
Die Schweiz hat mich erneut mit ihren Bergen und Seen verzaubert. Mit Strickkram oder Buch in der Hand kommt man nur bedingt zur eigentlich geplanten Sache, wenn man einen Panoramablick über den Sarnersee genießen kann! Trotzdem hat das Rehlein jetzt eine neue Mütze, nen Loop und ein Stirnband. Strickskill gestiegen.Die Wette, die ich mit dem Platzhirsch vor dem Urlaub abgeschlossen habe, hat er übrigens verloren. Das Rehlein hat nicht das Laufen auf Schweizerboden begonnen. Dafür steht sie frei und hat sämtliche Tierlaute eingeübt. Muss man ja auch draufhaben, trifft man jeden morgen die Kühe, Schafe und Enten im Dorf.
Mein Vater fuhr mit ihr jeden Morgen für eine Stunde ins Dorf. Das bedeutete für mich in Ruhe Duschen. Mein täglicher, persönlicher Luxusmoment. Überhaupt ist das Verreisen mit den Großeltern für Kinder eine tolle Sache! Es gibt immer jemander, der zum Bespaßen bereit ist und man kann quasi dabei zusehen, wie sich täglich die Bindung stärkt. Der Opa hat es dem Rehlein besonders angetan. Zweimal hat sie es schon gesagt : " Ohhhba!" Neben meinem Mann sind meine Eltern auch die einzigen, mit denen ich es für 10 Tage aushalten würde. Wir haben uns super verstanden und trotzdem macht sich immer noch nach 24 Stunden Heimat das "home sweet home" Gefühl bemerkbar. Denn da ist ja bekanntlich auch am Schönsten. Und das sieht wohl auch das Rehlein so, denn es schlief heute morgen endlich mal wieder bis 7:15 Uhr




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